Als das provisorische Rennergebnis des Japan GP 2019 ins Postfach flatterte, staunten viele nicht schlecht: Die FIA führte plötzlich Sergio Perez, der in der letzten Rennrunde verunfallt war, auf Rang neun. Der Racing-Point-Pilot konnte seine letzte Rennrunde aber eigentlich nicht beenden.

Bei genauerem Hinsehen fiel auf, dass die FIA nur 52 Runden wertete. Die Renndistanz in Suzuka beträgt aber eigentlich 53 Runden. Ursache für das nur scheinbar falsche Rennergebnis ist ein fehlerhaftes Flaggensignal.

Schon bevor Sieger Valtteri Bottas die Ziellinie überfuhr, zeigte das LED-Panel auf Start und Ziel die schwarz/weiß-karierte Flagge. Seit dieser Saison ist einzig und allein das LED-Signal als offizielles Rennende gültig, die traditionelle Flagge hat nur noch symbolischen Charakter.

"Es handelte sich - nach unserem aktuellen Kenntnisstand - um einen Systemfehler. So etwas hatten wir noch nicht. Das werden wir untersuchen", verspricht FIA Rennleiter Michael Masi, der menschliches Versagen ausschließt.

Wird das Ende des Rennen zu früh symbolisiert, sieht Artikel 43.2 des Sportlichen Formel-1-Reglements vor, dass der Grand Prix zu jenem Zeitpunkt gewertet wird, in dem der Führende die Ziellinie zum letzten Mal vor dem Symbol überfahren hat.

Weil das Flaggensignal erst aufleuchtete, als Bottas schon auf seiner letzten Runde war, wird das Rennen nun nach 52 Runden gewertet. Hätte Bottas das Signal schon am Ende seiner 52. Runde gesehen, wäre das Rennen mit 51 Runden gewertet worden.

Sergio Perez, der in der eigentlich letzten Rennrunde in Kurve zwei mit Pierre Gasly kollidiert war, bekam dadurch trotzdem zwei Punkte für Platz neun gutgeschrieben. Nico Hülkenberg und Lance Stroll sind die Leidtragenden, weil sie nicht weiter in die Punkteränge aufrücken.

Die FIA führte zur Formel-1-Saison 2019 die LED-Leuchte als bindendes Zielsymbol ein, nachdem es in der Vergangenheit mehrmals zu Fehlern beim Abwinken gekommen war. Zuletzt schwenkte Model Winnie Harlow die Zielflagge beim Kanada GP 2018 eine Runde zu früh.