Die Formel 1 bleibt dem 'Home of British Motor Racing' auch über 2019 hinaus treu! Das gaben F1-Boss Chase Carey, Silverstone-Streckenchef Stuart Pringle und John Grant vom British Racing Drivers Club (BRDC) am Mittwoch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz vor dem Rennwochenende in Silverstone bekannt.

Zuvor hatte es ein gefühlt endloses Hin und Her um die Zukunft des Großbritannien GP in Silverstone gegeben. Die 2019er und insgesamt 53. Austragung des britischen Grand Prix auf dem ehemaligen Flugplatz wäre die letzte des ikonischen Rennens gewesen nachdem Silverstone vor rund zwei Jahren eine Ausstiegsoption gezogen hatte.

Silverstone zog Ausstiegsoption

Hintergrund dessen waren für Silverstone untragbare finanzielle Modalitäten des noch unter Bernie Ecclestone ausgehandelten Vertrags gewesen. Dieser hatte eine Jahr für Jahr steigende Antrittsgebühr auf bis zu 26 Millionen Pfund in 2026 vorgesehen.

Jahr für Jahr geht es nach einer endlich erzielten Einigung stattdessen nun weiter. Wie Formel 1, Silverstone und BRDC gemeinsam bekannt gaben, hat man einen neuen Fünfjahreskontrakt bis zur Saison 2024 ausgehandelt. Offenbar zu derart akzeptablen Konditionen - und 'kreativen', so Grant -, dass nun gleich investiert werden kann. Rund 100 Millionen Pfund sollen nun in neue Anlagen fließen.

Silverstone-Bedenken wegen London-Plänen

"Wir haben immer gesagt, dass unser Sport seine historischen Stätten bewahren muss, wenn er eine langfristige Zukunft haben will", sagt Carey. "Und Silverstone und Großbritannien stehen für die Wiege dieses Sports, seinen Startpunkt, damals 1950. Heute schauen über 500 Millionen Fans die Formel 1 und unser Bestreben ist es, diese Zahl wachsen zu lassen, indem wir den Sport, den wir lieben, in neue Länder bringen und gleichzeitig an den Wurzeln festhalten - Silverstone und der Großbritannien GP sind dabei ein integraler Bestandteil."

"Silverstone ist einer der ikonischsten Grands Prix im F1-Kalender. Mit einem derart reichen Erbe wäre es für den Sport und die Fans desaströs gewesen, wenn wir keinen Weg gefunden hätten", ergänzt Grant vom BRDC.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Großbritannien GP (07:37 Min.)

Somit sind auch Bedenken seitens Silverstone wegen eines geplanten Rennens in London ausgeräumt worden. Silverstone hatte gefürchtet, mit einem zweiten Rennen in Großbritannien einen Zuschauereinbruch verkraften zu müssen. Dabei verlässt man sich nun voll und ganz auf die rennsportverrückten Petrolheads auf der Insel.

"Wir haben es unsere Strecke als einer der größten Fahrerstrecken zu verdanken - und der gewaltigen Leidenschaft für Motorsport, der die loyalen und kenntnisreichen Fans, die wir in diesem Land haben, auszeichnet", sagt Streckenchef Pringle. Hinzu kommen gewisse Schutzmaßnahmen, sollte tatsächlich ein Rennen in der Hauptstadt realisiert werden. Wie genau diese gestaltet sind bleibt hinter den Kulissen.

Silverstone: Historische Formel-1-Stätte

Silverstone beheimatet die Formel 1 seit 1987 durchgängig als Austragungsort des Großbritannen GP. Am 13. Mai 1950 fand in Silverstone das erste Formel-1-Rennen der Geschichte statt. Seitdem stieg der Großbritannien GP bereits 52 Mal in Silverstone. Fünfmal machte die F1 in Aintree Station, zwölfmal in Brands Hatch. 2019 kommt es also zur 70. Auflage des Großbritannien GP.

Angesichts dieser Geschichte schrieb selbst Ferrari - immerhin ist Italien (Monza bis 2024 indes nur noch Formsache) neben Großbritannien das einzige Land, das seit 1950 immer im Rennkalender enthalten war - in seiner Vorschau auf das Rennwochenende: "Wenn die Formel 1 ein Zuhause hat, dann ist es vielleicht Silverstone."