Bitteres Ende eines starken Heimrennens für Renault in Frankreich: Daniel Ricciardo verliert Stunden nach dem Grand Prix seinen siebten Platz durch gleich zwei Strafen der FIA-Stewards und rutscht damit komplett aus den Top-10 - keine Punkte für den Australier. Was war passiert? Zwei extrem unglückliche Szenen in der letzten Rennrunde.

Nummer eins: Beim Anbremsen auf die Mistral-Schikane versuchte Ricciardo, den McLaren von Lando Norris außen zu überholen. Dabei kam der Australier leicht von der Strecke ab, rumpelte über den Kerb und drückte Norris beim Zurückkommen leicht nach Außen weg.

Ricciardo überholt Räikkönen neben der Strecke

Nummer zwei geschah in direkter Folge. Kimi Räikkönen profitierte durch den Zweikampf seiner Vordermänner, zog beim Herausbeschleunigen aus der Schikane rechts an beiden vorbei. Ricciardo hatte jedoch noch einiges an Momentum behalten, flog fast Seite an Seite mit Räikkönen auf den zweiten Teil der Mistral-Gerade.

Dabei positionierte sich der Honeybadger rechts neben dem Alfa, fuhr dabei mit allen vier Reifen rechts der weißen Linie, also von der Strecke, und schaffte es so, den Iceman wieder zu kassieren. So fuhr er als Siebter vor Räikkönen ins Ziel. Norris fiel sogar noch hinter Hülkenberg zurück.

Stewards drücken Ricciardo zweimal fünf Strafsekunden: P11 statt P7

Doch dieses Ergebnis wird durch die Steward-Urteile zu beiden Szenen nun auf den Kopf gestellt. Für beide Vorfälle kassierte Ricciardo je fünf Sekunden Zeitstrafe. Damit ist Ricciardo im Ergebnis nur noch Elfter. Räikkönen erbt P7, gefolgt von Hülkenberg, Norris und Gasly als letzer Punktesammler.

Die Begründung Causa Räikkönen: "Um zu überholen, fuhr Ricciardo von der Strecke und komplettierte in Folge das Manöver, damit hat er sich einen dauerhaften Vorteil verschafft." Causa Norris: "Die Stewards stellten fest, dass er die Strecke in einem Winkel zurückkam, der Norris zwang, von der Strecke zu fahren, um die Kollision zu vermeiden."

Daniel Ricciardo sammelt gleich drei Strafpunkte

Für das unsichere Zurückfahren im Norris-Fall (Verstoß gegen Appendix L, Kapitel IV, Artikel 2 des FIA International Sporting Codes) setzte es für Ricciardo on top zwei Strafpunkte. Für die Nummer gegen Räikkönen (ebenfalls Verstoß gegen Appendix L, Kapitel IV, Artikel 2 des FIA International Sporting Codes) einen weiteren. Damit summiert sich Ricciardos Gesamtkonto nun auf fünf Punkte. Bei Erreichen von deren 12 erfolgt eine Rennsperre. Verfallen wird beim Australier in diesem Jahr kein Punkt. Die anderen beiden hatte er erst in Baku kassiert.

Ricciardo bedauert nichts, Norris ohne Vorwürfe

"Ich laufe Gefahr, hier auf Twitter zu ranten. Aber ich verkneife es mir. Ich hoffe, alle wurden gut unterhalten", kommentiert Ricciardo das Urteil via Social-Posting. Zuvor hatte er sich im Pen geäußert. "Ich bereue nichts von dem was ich getan habe. Ich hoffe, dass wir die Punkte behalten", sagte Ricciardo zu Motorsport-Magazin.com. Auch Norris selbst beurteilte die Szene entspannt. "Von dem, was ich aus dem Auto sehen konnte, hat er für mich nichts falsch gemacht", so der Brite zu MSM. Alle Aussagen und Reaktionen im Detail, finden sich unter folgendem Link: