Starke Vorstellung von McLaren im Training zum Frankreich GP der Formel 1 2019: Carlos Sainz (P8, P7) und Lando Norris (P7, P5) pilotierten ihre MCL34 in beiden Sessions am Freitag jeweils in die Top-10. Damit war das F1-Traditionsteam aus Woking klar erste Kraft im stets heiß umkämpften Mittelfeld der Königsklasse.

Dabei lief es - zumindest beim Spanier - nicht einmal so gut wie das Ergebnis glauben macht. "Wir hatten ein paar Probleme. Nichts Größeres, aber es war einfach nicht die sauberste Session", schildert Sainz. "Aber es kann am Ende nur ein guter Tag gewesen sein, wenn du nicht ganz zufrieden mit deinem Auto bist, unter verschiedenen Dingen leidest und dann trotzdem noch so weit vorne bist. Das verleiht mir Zuversicht für morgen."

Sainz mahnt: Denkt an Kanada!

Gelingt McLaren in Le Castellet also der schnelle Konter gegen das zuletzt in Kanada in der WM so bedrohlich nah gerückte Werksteam von Renault? Davon gehen weder Sainz noch Norris ganz klar aus. "Wir haben schon in Kanada gesehen, dass wir freitags sehr schnell sein können. Und samstags normalisieren sich die Dinge dann", sagt Sainz.

Der Spanier erinnert weiter: "Gerade Renault hat normalerweise einen besseren Samstag als Freitag. Also bleiben wir mal lieber besonnen und stellen sicher, dass wir ein gutes Setup haben. Ich wäre auf jeden Fall nicht über P9, 10 oder 11 enttäuscht."

Norris zufriedener als Sainz, warnt dennoch

Norris, mit einem anderen Setup und Programm unterwegs als sein Kollege und damit sowie mit sich selbst (gegenüber einem schwachen Freitag zuletzt in Kanada) viel zufriedener, schließt sich zumindest in diesem Punkt an. "Die Pace sieht vielversprechend aus", so Norris zwar. "Aber das haben wir auch in Kanada gedacht und dann lief es da am Samstag gar nicht mehr so gut …"

Der Freitag für sich genommen sei allerdings durchaus gut gewesen, wenngleich auch der Brite noch mehr Potential im MCL34 wittert. "Wir müssen morgen noch mehr zusammenbringen. Hoffentlich bleibt Renault dann hinter uns. Die waren nah dran, auch Sauber … äh … Alfa Romeo. Das wird end", prophezeit Norris.

McLaren rätselt: Warum läuft der MCL34 so gut?

Sainz indes hofft vor allem von der offenbar besseren Marschrichtung, die McLaren am Freitag bei Norris gewählt hatte, profitieren zu können. "Hoffentlich können wir etwas daraus lernen, dass wir auf ganz anderen Setups unterwegs waren und so morgen ein gutes Auto haben", sagt der Spanier. "Wir müssen auf jeden Fall noch einiges ändern."

Nicht nur das und das mahnende Beispiel Kanada nennt McLaren jedoch als Unsicherheitsfaktor. Noch dazu wisse man nicht ganz genau, warum es überhaupt so gut gelaufen sei an diesem Freitag in Le Castellet. Liegt der Circuit Paul Ricard dem MCL34 einfach derart gut? "Es ist schon eine Überraschung. Wir dachte nicht, dass unser Auto hier so gut liegt wie in Kanada", wundert sich Norris.

"Ich weiß es nicht genau und verstehe es nicht ganz", bestätigt Sainz. "Heute waren wir stark, irgendwie scheint diese Strecke unserem Auto scheinbar zu liegen", rätselt der Spanier. Die Gründe dafür gilt es nun in der Datenanalyse am Abend zu klären. Immerhin will McLaren den starken Freitag am Samstag spiegeln. Und das geht naturgemäß am besten, wenn die nötigen Mittel dafür genau kennt.