Das Haas F1 Team erlebte nach einem kleinen Aufwärtstrend zuletzt wieder einen erheblichen Rückfall in alte Muster. Nach Spanien und Monaco schienen die gewaltigen Probleme des US-Teams mit den 2019er Pirelli-Reifen zumindest deutlich kleiner geworden zu sein, da ging in Kanada plötzlich wieder so gar nichts. Keine Pace, keine Punkte.

"Wir hatten die Reifen nicht im Fenster, sind darüber geschossen und waren zu heiß", berichtet Teamchef Günther Steiner vor dem nun folgenden Frankreich GP in Le Castellet. Für das Rennen auf dem Circuit Paul Ricard ist nach - und wegen - Montreal die gerade erst so mühsam verringerte Unsicherheit im Haas-Lager wieder größer geworden.

Haas mit Updates in Frankreich

Und das trotz Updates für die Motorabdeckung und an den Seitenkästen sowie eines auf dem Papier besser den Stärken des VF-19 entsprechenden Kurses. Denn das gelte nur in der Theorie, so Steiner.

"Eigentlich ist unser Auto selbst nämlich überall ziemlich gut. Wir fürchteten uns ja vor Monte Carlo, aber da lief es recht gut. Nur die Strategie hat es uns dort vermasselt", erinnert der Teamchef.

Haas-Teamchef Steiner: Pace des Autos sowieso nie Problem

"Aber zwischen Theorie und Praxis mit diesen Reifen liegt viel", ergänzt der Tiroler, einmal mehr Angst und Bange vor den vier großen, runden und schwarzen Problemen der Haas-Boliden.

Formel 1 2019: 5 Brennpunkte vor dem Frankreich GP (09:14 Min.)

Ähnlich genervt hatte Steiner sich schon nach unmittelbar nach dem Debakel in Kanada angehört: "Wir haben kein Problem mit der Pace des Autos, wir müssen einfach die Reifen besser verstehen. Es muss einfach mal aufhören! Es muss einfach einen Aufwärtstrend geben - denn schlechter kann es nicht mehr werden."

Wundertüte Haas: "Kann fantastisch sein - oder das Gegenteil"

Für Frankreich herrscht nun vorab erst einmal nichts als komplette Ratlosigkeit. "Was ich erwarte und was dann wirklich passieren wird, weiß ich nicht. Ich weiß nicht, wie sich die Reifen verhalten werden", hadert Steiner mit dieser Situation. "Deshalb weiß ich nicht, wo wir dieses Wochenende sein werden. Es kann fantastisch sein, aber auch das genaue Gegenteil."

Immerhin der Wetterbericht könnte Haas dieses Mal helfen. In Montreal veränderten sich die Temperaturen über das Wochenende hinweg drastisch. In Le Castellet soll es konstant bei rund 30 Grad Celsius bleiben. Das erleichtert die Arbeit. Doch selbst das spendet nach dem Back-to-Earth-Moment in Kanada kaum Hoffnung. Steiner: "Die Zuversicht ist nicht sehr groß."