Die Formel 1 nach 2020 nimmt erst langsam Gestalt an. Eine Sache aber ist klar: Auch ab 2021 kommen die komplexen Power Units zum Einsatz. Nicht nur die Verbrennungsmotoren werden dann stärker, auch die Hybrid-Komponente steigt. Ein Zurück zu einfacheren Motoren gibt es nicht.

Für Toro Rosso Teamchef Franz Tost die einzig richtige Entscheidung. "Wir haben einen kleinen Verbrennungsmotor und dazu zwei Energierückgewinnungssystem. All diese Komponenten zusammen sind die Technologie der Zukunft", so Tost.

Beim Thema Motoren und Umwelt redet sich der Österreicher in Rage: "Dieser Motor in einem Straßenfahrzeug und du verbrauchst ein oder zwei Liter Benzin auf 100 Kilometer. Sie sprechen alle über E-Autos - aber ich frage mich, woher denn die Energie dafür kommen soll?"

Tost: Formel-E-Boiliden mit Dieselaggregaten geladen

Und dann schießt Tost gegen jene Serie, die dem Motorsport einen grünen Anstrich verpassen will und sich selbst als Zukunft sieht: "Es ist nicht so wie in der Formel E, wo draußen auf der Strecke 20 Autos fahren und im Hintergrund 50 Dieselaggregate laufen, die den Strom erzeugen."

Tatsächlich kommen bei vielen E-Motorsportveranstaltungen dieselbetriebe Stromaggregate zum Einsatz, weil die Infrastruktur an vielen Orten schlicht nicht vorhanden ist. Zuletzt wurde bei Volkswagens Rekordfahrt auf der Nürburgring Nordschleife ein gigantisches Stromaggregat gesichtet.

Keine Seltenheit: Dieselbetriebene Stromaggregat bei der VW-Rekordfahrt am Nürburgring, Foto: Privat
Keine Seltenheit: Dieselbetriebene Stromaggregat bei der VW-Rekordfahrt am Nürburgring, Foto: Privat

"Meiner Meinung nach ist das nichts Ernsthaftes", schimpft Tost. "Aber all die großartigen Hersteller gehen in die Formel E oder bauen Elektro-Autos. Und ich frage: Woher kommt die Energie? Ich glaube, wir haben die Technologie der Zukunft in der Formel 1."

"Vielleicht wird der Hybrid-Anteil in Zukunft auf 40 Prozent oder sogar noch mehr erhöht, aber das ist okay. Die Technologie selbst ist für mich die Lösung der Zukunft", so Tost.

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