Der Baku-Wahnsinn nimmt schon vor dem Formel-1-Rennen heute Fahrt auf: Weil bei der Technischen Abnahme Unregelmäßigkeiten an seinem Alfa festgestellt wurden, wurde Kimi Räikkönen nachträglich vom Qualifying-Ergebnis ausgeschlossen.

Grund für die Disqualifikation ist ein nicht regelkonformer Frontflügel am Boliden von Räikkönen. Der Flügel verbog sich beim Belastungstest zu stark. In Artikel 3.9.8 des Technischen Reglements ist festgelegt, dass sich der Flap bei einer Kraft von 60 Newton nicht mehr als 5 Millimeter verbiegen darf.

Bei Räikkönen Frontflügel wurde dieser Wert um 0,5 Millimeter überschritten. Die Regel wurde einst eingeführt, weil die Teams die Flügel absichtlich so bauten, dass sie sich unter Belastung verformten, sich bei hohen Geschwindigkeiten also automatisch flach stellten und somit den Luftwiderstand verringerten.

Grund für die Überschreitung war wohl der Verschleiß. "Die Flügel werden mit der Zeit etwas weicher", erklärte Alfas Teammanager Beat Zehnder bei RTL. "Antonio fuhr exakt die gleiche Spezifikation, bei ihm war der Flap innerhalb des Toleranzbereiches."

Räikkönen, Gasly, Kubica: Drei Autos starten aus Boxengasse

Die Disqualifikation bedeutet gleichzeitig, dass Räikkönen nicht aus der Startaufstellung starten darf, sondern aus der Boxengasse hinterherfahren muss. Denn: Um auf Nummer Sicher zu gehen, hat Sauber etwas am Einstellungselement geändert. Damit fährt Räikkönen im Rennen mit einer geänderten Spezifikation, was einen Start aus der Boxengasse nach sich zieht.

Mit Pierre Gasly, Robert Kubica und Räikkönen starten gleich drei Piloten heute aus der Boxengasse. Räikkönen hatte sich eigentlich als Neunter qualifiziert und wäre wegen der Strafe für Teamkollege Antonio Giovinazzi von Rang acht gestartet.