Die Regeln der Formel-1-Saison 2019 nehmen finale Formen an. Am Mittwoch tagte im russischen St. Petersburg der Motorsportweltrat (WMSC) der FIA, um nicht nur den F1-Kalender 2019 final abzusegnen, sondern auch letzte Anpassungen und Änderungen am Sportlichen Reglement und Technischen Reglement vorzunehmen. Die Entscheidungen im Überblick.

Formel 1 2019: Änderungen Sportliches Reglement

Die meisten Änderungen betreffen die sportlichen Regeln. Hier präsentierte die FIA gleich vier Neuerungen. So sollen die Abläufe im Umgang mit Benzin 2019 bereits bei den Testfahrten den strengen Sicherheitsbestimmungen der Rennwochenenden folgen.

Sehr viel größere Relevanz für die Fans hat der zweite Punkt: Die Art und Weise, wie die Startaufstellung formiert wird, wenn mehrere Gridstrafen ausgesprochen wurden, wird weiter vereinfacht. Schon zur Saison 2018 galt erstmals, dass ab 15 Plätzen Strafe automatisch an das Ende des Feldes versetzt wird.

Doch sorgte das bei mehreren Bestraften für kuriose bis chaotische oder sogar sportlich fragwürdige Szenen. So bildete sich im FP1 zu Beginn oft Stau am Boxenausgang, weil die Strafplätze bei mehreren Betroffenen in Reihenfolge der Verstöße ausgesprochen wurden. Je früher ein Motorenteil zu viel eingesetzt wurde, desto besser also der Startplatz in Relation zu anderen Bestraften.

Noch dazu ergab eine Teilnahme am Qualifying deshalb kaum noch Sinn, weshalb das Q2 etwa beim Russland GP im Grunde komplett wertlos war. Forderungen wurden laut, wonach das System dahingehend geändert werden soll, dass unter den Bestraften deshalb noch immer das Quali-Ergebnis über den Startplatz entscheidet.

Ob genau das nun die Variante für 2019 ist gab die FIA noch nicht bekannt. Allerdings hatte FIA-Rennleiter Whiting diese Idee nach der Farce von Sochi sogar selbst vorgeschlagen. Die Details dazu und zu allen anderen Punkte wurden bis dato nur angekündigt.

Die dritte Anpassung der sportlichen Regeln bezieht sich wieder auf die Sicherheit: Wenn nach einer Safety-Car-Phase das SC wieder in die Box abbiegt, gelten künftig bis zum Erreichen der Kontrolllinie gelbe Flaggen. Bislang wurden hier bereits grüne Flaggen gezeigt, obwohl noch gar nicht überholt werden durfte.

Zuletzt lieferte der WMSC eine vor allem für die Teams wichtige Änderung. Ab sofort sind CFD-Simulationen uneingeschränkt freigegeben. Hintergrund ist die anspruchsvolle Entwicklung der 2021 komplett anderen Formel-1-Autos.

Formel 1 2019: Änderungen Technisches Reglement

Am technischen Regelwerk wurden lediglich zwei Anpassungen vorgenommen. Die erste ist allerdings noch wenig aussagekräftig formuliert. Zunächst geht es um Klarstellungen für die Vorgaben der 2019 vereinfachten Aerodynamik. Hier soll insbesondere im Bereich des Frontflügels mehr Klarheit geschaffen werden. Die Details wird erst das aktualisierte Reglement liefern.

Der zweite Punkt ist dagegen eindeutig: Das Minimalgewicht erhöht sich um drei Kilogramm auf jetzt 743.

Alle Reglement-Änderungen auf einen Blick

  • Sicherheit: Benzin-Abläufe bei Tests wie am Rennwochenende
  • Startaufstellung: Einfacheres System auch bei mehreren Strafen
  • Safety Car: Gelbe statt grüne Flaggen bis zur Kontrolllinie
  • Entwicklung: CFD für 2021er Entwicklung komplett freigegeben
  • Bodywork: Finale Anpassungen für Maße 2019, insb. Frontflügel
  • Mindestgewicht: Von 740 auf 743 Kilogramm erhöht