Nico Hülkenberg landete nach seinem Unfall mit Romain Grosjean kurz nach dem Start des Formel-1-Rennens in Abu Dhabi 2018 unbequem. Kopfüber strandete sein Renault nach doppeltem Überschlag in der Streckenbegrenzung des Yas Marina Circuit. Flammen züngelten aus dem Heck, Gase stiegen ins Cockpit, schilderte Hülkenberg später.
Doch der F1-Pilot stieg nicht sofort aus. Erst als die Marshalls den Boliden wieder gedreht hatten, kletterte Hülkenberg aus dem Auto. Bis dahin verstrich zumindest so viel Zeit, dass später von mancher Seite Bedenken aufkamen, womöglich könne Hülkenberg der Cockpitschutz Halo im Weg gewesen sein.
FIA widerspricht: Halo beim Aussteigen nicht im Weg
Hülkenberg selbst schloss sich dem nicht allerdings an. Er wolle nicht über Halo sprechen, so der Renault-Pilot nur. Ein Problem sei aber die Streckenbegrenzung gleich neben dem Auto gewesen. "Auf der rechten Seite hatte ich die Barriere und somit war da sehr wenig Platz. Außerdem ist es nicht so einfach, all die Knöpfe zu finden wenn du kopfüber bist. Da fühlt sich alles ziemlich anders an", sagte der Renault-Fahrer.
In seinem obligatorischen Medienbriefing am Ende jedes Formel-1-Rennwochenendes nahm am Abend in Abu Dhabi auch FIA-Rennleiter Charlie Whiting Stellung zu den Forderungen nach vielleicht nötigen Nachbesserungen am Halo. Das Aussteigen kopfüber sei die einzige Schwachstelle des Systems, die man nochmal ansehen müsse, hatte etwa Nico Rosberg gesagt.
Whiting: Auto erst drehen normale Bergungsroutine
Doch laut FIA existiert nicht einmal diese Schwäche. Nicht im Geringsten habe Halo Hülkenberg beim Aussteigen behindert, stellte Whiting klar. "Wir wussten [durch den Funk, Anm. d. Red.], dass er in Ordnung war. Deshalb ist in solchen Fällen dann ohnehin die Routine so, dass du das Auto erst zurück auf die Räder stellst", erklärt Whiting den üblichen, auch in Abu Dhabi praktizierten Bergungsprozess.
"Das wurde, natürlich vorsichtig, gemacht. Sobald das Auto dann auf den Rädern war, konnte er selbst aussteigen. Es lief also alles sehr kontrolliert ab und auch unser medizinsicher Delegierte war mehr als zufrieden mit der Art und Weise, wie es abgelaufen ist. Alles lief wie es sollte."
FIA erinnert: Halo liefert kopfüber sogar mehr Platz, nicht weniger
Doch nicht nur zum konkreten Fall äußerte sich Whiting. Auch generell erinnerte der FIA-Rennleiter an die eingehenden Analysen bei der Einführung des Halo-Bügels. Der Cockpitschutz sei auch kopfüber alles andere als eine Behinderung, so Whiting.
"Er liefert dem Fahrer dann sogar mehr Platz", versichert Whiting. "Das hat man bei den Halo-Tests, die wir vorgenommen haben, genau gesehen. Dass das möglich ist, war auch genau eines der Dinge, die wir unbedingt sicherstellen wollten."
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