Fernando Alonso war der Einzige, der Sebastian Vettel nach dem endgültig verlorenen Titel in der Formel-1-Weltmeisterschaft 2018 noch aufmuntern konnte. Allerdings nicht der Formel-1-Pilot, sondern ein mexikanischer Journalist, der in der Pressekonferenz eine Frage an die Fahrer richtete. "Bist du Alonso-Fan?", scherzte Vettel und zeigte zum ersten Mal nach dem Rennen glückliche Gesichtszüge.

Es sollten die einzigen derartigen Gesichtszüge bleiben. Zwar kam Vettel beim Mexiko GP auf Rang zwei vor Lewis Hamilton ins Ziel, der nur auf Rang vier landete, allerdings hätte Vettel für eine Vertagung der WM-Entscheidung einen Sieg benötigt und gleichzeitig einen noch heftigeren Ausrutscher von Hamilton.

Vettel: Ein schrecklicher Moment

Obwohl die Titelentscheidung zwei Rennen vor Ende der Saison nicht unerwartet kam, zeigte sich Vettel trotz des guten Rennens extrem enttäuscht. "Es ist ein schrecklicher Moment", sagte er zu Motorsport-Magazin.com. "Ich verstehe, was du meinst, dass man es kommen sah. Ich habe in Mathe aufgepasst und kannte die Zahlen, aber man versucht es einfach noch so lange wie möglich."

"Ich hatte jetzt drei Mal in meinem Leben so einen Moment, an dem ich realisiert habe, dass ich die Weltmeisterschaft nicht mehr gewinnen kann. Dann reflektiert man, denkt nicht an den einen Moment, sondern an die ganze Arbeit, die man dafür das ganze Jahr und schon im Winter hineinsteckt."

Dabei verabschiedete sich Vettel mit dem Rennen versöhnlich vom Titel. Von Platz vier aus ins Rennen gegangen, ging er nach seinem ersten Boxenstopp erst an Daniel Ricciardo und einige Runden später auch noch an Lewis Hamilton vorbei. Vettel kämpfte sich auf der Strecke auf Rang zwei.

Hamilton verdient den Titel

Nach seinem zweiten Stopp biss er sich an Daniel Ricciardo die Zähne aus, weil der Red-Bull-Pilot auf einen zweiten Reifenwechsel verzichtete. Zehn Runden vor Ende des Mexiko GP bekam Vettel Platz zwei wieder geschenkt, als Ricciardo mit technischen Problemen ausfiel. Max Verstappen war zu diesem Zeitpunkt aber schon weit enteilt.

Aber auch das gute Ergebnis konnte Vettel nicht aufmuntern: "Es ist kein großartiger Moment, aber es ist normal, solche Momente der Enttäuschung zu haben, an denen du down bist. Ich bin jetzt nicht der glücklichste Mensch, aber in zwei Wochen darf ich wieder in das Auto steigen, von dem ich geträumt habe, es einmal fahren zu dürfen. Dann bin ich wieder glücklicher."

Die Sportlichkeit hat der Ferrari-Pilot im Moment der Niederlage nicht verloren: "Es ist nicht mein Tag, es ist Max' Tag und insgesamt der von Lewis, es war verdient. Er ist einfach besser gewesen dieses Jahr, das Licht sollte dann nicht auf irgendjemand anderem sein, sondern auf ihm."