Während das Fahrerkarussell in dieser Saison spätestens mit der Vertragsunterschrift von David Coulthard bei Red Bull sowie den wohl eher unrealistischen Wechselgerüchten um Jenson Button und Ferrari richtig in Fahrt gekommen ist, dreht sich das Motorenkarussell für 2006 schon seit Monaten auf vollen Touren.

Im Mittelpunkt der Spekulationen steht hierbei das Williams Team, welches sich noch nicht für einen Motorenpartner für 2006 entschieden hat.

Der bisherige Partner der Briten BMW stellte Sir Frank jedenfalls eine Deadline bis zur 30. Kalenderwoche, um sich zu entscheiden, ob man auch 2006 mit Münchner Motoren antreten möchte.

Die zweite Möglichkeit neben einer Kundenbeziehung zum scheidenden Partner BMW wäre eine Rückkehr zu Honda-Aggregaten. Bei den Japanern verkündete Vizepräsident Otmar Szafnauer allerdings schon mehrfach, dass es mittlerweile für eine Kundenmotorenlieferung für 2006 schon zu spät sein könnte und Williams sich schnell entscheiden müsse.

"Wir hatten lange Diskussionen mit Red Bull, aber sie unterschrieben bei Ferrari. Williams eröffnete vor einigen Monaten auch erste Gespräche und wir sagten, ja, wir würden ein zweites Team ausstatten", so Szafnauer, der allerdings zugibt, dass die Verhandlungen mit Williams mittlerweile ins Stocken geraten sind. Zudem hatte Honda schon vor einigen Wochen angekündigt, dass ein mögliches Kundenteam immer nur eine Art B-Team wäre.

Die dritte Möglichkeit für Williams wäre ein Motorendeal mit Toyota, die momentan Jordan mit Kundentriebwerken ausstatten. Und obwohl man bislang davon ausging, dass diese Partnerschaft auch 2006 mit MidlandF1 fortgesetzt wird, gaben die Gelben ihren Motorenpartner trotz mehrmaliger Ankündigungen bislang noch nicht bekannt. Ein Anzeichen für einen Williams-Toyota-Deal?

Die Japaner sagen eindeutig nein: "Wir planen nicht Williams im nächsten Jahr zu beliefern", verriet Toyota-Präsident John Howett gegenüber Autosport-Atlas. "Wir haben über die Zukunft gesprochen und müssen uns überlegen, ob wir es machen oder nicht, aber im nächsten Jahr ist es nicht möglich."

Dabei soll Williams nicht mit Toyota Motorsport, sondern mit Toyota in Japan Kontakt aufgenommen haben. "Wann das war, weiß ich aber nicht. Für nächstes Jahr ist es aber ohnehin viel zu spät", schließt er sich der Meinung der japanischen Kollegen von Honda an.

Der letzte Alternative von Frank Williams zu einer um mindestens ein Jahr verlängerten Zusammenarbeit mit BMW ist somit Cosworth. Da Minardi im nächsten Jahr mit gedrosselten V10-Aggregaten aus dem gleichen Hause an den Start gehen wird, suchen die Briten noch immer nach einem Käufer für ihr neues V8-Triebwerk. Nach dem Wechsel von Red Bull zu Ferrari scheint Williams mittlerweile die einzige Option für Cosworth zu sein. Allerdings dürfte Frank Williams diese Variante wohl nur wählen, wenn er nach dem zerbrochenen Porzellan der letzten Monate nicht mehr mit BMW zusammenarbeiten möchte.