Elf Rennen, ein Sieg, viele Probleme und keine Konkurrenzfähigkeit: So lautete die Kurzzusammenfassung des bisherigen Saisonverlaufs für Michael Schumacher und Ferrari.

Entsprechend glaubte gestern nach dem Rennen selbst der Überoptimist Michael Schumacher, der vor dem Rennwochenende noch ein Plädoyer für seine Mathematikgläubigkeit hielt, nicht mehr so recht an eine erfolgreiche Titelverteidigung.

"Ich wünschte mir um die Weltmeisterschaft mitfahren zu können, das rückt sicherlich in weite, weite Ferne", gestand Michael Schumacher ein. "Wir sind im Moment einfach nicht schnell genug. Wenn wir unsere Leistungen aus Nordamerika mit denen in Magny Cours und Silverstone vergleichen, dann bewegen wir uns rückwärts statt vorwärts. Wir sind nicht auf einem Level mit unseren Konkurrenten."

Und obwohl der siebenfache Champion auch einen Tag nach dem neuerlichen Rückschlag in Silverstone zugeben muss, dass es "ernüchternd" gewesen sei, möchte er heute nichts mehr von Aufgabe wissen. "Die Frage nach dem WM-Titel ist jetzt nicht der nächste Schritt", sagt er. "Jetzt geht es erst einmal darum, unsere Performance für die Rennen wieder zu verbessern."

"In den letzten Rennen, das habe ich ja gestern schon gesagt, haben wir uns in die falsche Richtung entwickelt. Diesen Trend müssen wir wieder umkehren. Aber die anderen Teams arbeiten natürlich auch weiter, und sie arbeiten auf einem sehr hohen Level. Deshalb ist unsere Situation momentan schwierig. Aber wir haben in den letzten Jahren schon schwierigere Momente durch gestanden, und wir werden auch diese Periode durchstehen. Wir sind alle keine Anfänger, und wir akzeptieren auch, dass unsere Konkurrenten derzeit einen besseren Job machen."

Dennoch betont der Champion auch, dass "die Hoffnung zuletzt" sterbe. "Wir sind momentan nicht aus eigener Kraft siegfähig, unsere Rundenzeiten werden über die Dauer des Rennens hinweg immer langsamer. Dadurch sind wir auch im Rennen zuletzt nicht mehr wirklich konkurrenzfähig gewesen", analysiert er die rote Situation. "Daran müssen wir arbeiten, daran werden wir arbeiten. Und dann hoffen wir, dass wir die Situation nochmals drehen können, denn noch ist nichts verloren."