Die nächsten Würfel auf dem 2018 so verrückten Fahrermarkt der Formel 1 sind gefallen. Vor dem Russland GP in Sotschi bestätigte das Haas F1 Team, auch 2019 auf Romain Grosjean und Kevin Magnussen zu vertrauen.

Am Abend nach den ersten Trainings am Freitag stellten sich der Franzose und der Däne dann den Medien. Ausnahmsweise ging es dieses Mal weniger um die Performance als um die Zukunft bei Haas - und die Vergangenheit mit Blick auf die Verhandlungen. Beide Piloten gewährten aufschlussreiche Einblicke.

Kevin Magnussen: Haas-Vertrag läuft zwei Jahre

Mit Blick auf die Fakten gilt das besonders für Magnussen. Der Däne verriet seine Vertragslaufzeit, die so in der Presseaussendung noch nicht gestanden hatte. "Ich bin sehr zufrieden. Ich hatte zwei sehr gute Jahre und freue mich auf zwei weitere gute Jahre mit Haas weiterzumachen", so Magnussen.

Erneut betonte der Däne, endlich seine Komfortzone in der Formel 1 gefunden zu haben. "Ich habe viel gelernt und bin jede Menge als Rennfahrer gewachsen, habe meinen Platz gefunden", sagt Magnussen. Daher könne er sich auch vorstellen, vielleicht noch länger als die beiden Jahre zu bleiben.

Magnussen: Verlängerung schon sehr, sehr früh klar

Genau diese Wohlfühlatmosphäre sei es auch gewesen, die ihn nie an einer Verlängerung mit dem US-Rennstall habe zweifeln lassen. "Beide Seiten wussten, was wir machen wollen. Also gab es keinen Stress und wir mussten es nicht unbedingt zuerst bekanntgeben. Übereingekommen sind wir schon vor einiger Zeit, sehr, sehr früh", so Magnussen. Das gelte auch für die Laufzeit. Ansonsten sei es bis zur Unterschrift nur noch um Kleinigkeiten gegangen.

Etwas anders sah es in diesem Punkt bei Romain Grosjean aus. Anders als Magnussen fuhr der Franzose keine insgesamt sehr solide Saison, sondern machte durchaus schwache Phasen durch. "Ich hatte eine harte Zeit und auch etwas Pech, sodass die ersten acht, neun Rennen sehr kompliziert waren." So schwach, dass schon fast niemand mehr an den Franzosen glaubte. Doch zuletzt war Grosjean zurück. "Seit Deutschland", so Grosjean selbst über den Wendepunkt. "Zum Glück kam meine Form zurück. Die Dinge mussten sich an einem gewissen Punkt ändern."

Romain Grosjean: Haas wusste, dass ich zurückkomme

Doch sie wirklich gezweifelt habe Haas ohnehin nie, versichert Grosjean. "Sie wussten, was ich für das Team getan habe und sie waren geduldig. Das war großartig. Sie sind Racer und verstehen den Rennsport und dass es keinen Grund gab, warum ich nicht wieder der Alte werden sollte", so der inzwischen zum Routinier gewordenen Formel-1-Fahrer.

Genau das sei letztlich auch sein großer Joker gegenüber den gerade so vielzählig in die F1 strebenden Youngstern gewesen. "Kontinuität ist gut und ich arbeite auch sehr gut mit Kevin. Für das Team ist es gut, die gleichen Fahrer zu behalten. Es kommen viele Youngster in die F1 und das ist hart. Viele Fahrer wollen auch ohne Gehalt fahren, sodass es nicht leicht ist, deinen Platz zu behalten. Aber ich denke, dass Erfahrung etwas ist, das du nicht kaufen kannst. Ich denke, dass Erfahrung der Schlüssel ist und für Haas auch Stabilität , so Grosjean.

Grosjean träumt: Neue Formel-1-Regeln 2021 als Sieg-Chance für Haas

"Jetzt ist es großartig. Ich bin sehr happy, die Haas-Farben weiter zu tragen", so Grosjean. "Seit Tag eins bin ich hier und jedes Mal wenn ich ins Paddock komme und die Jungs sehe, bin ich so stolz auf das, was wir schon geschafft haben. Und ich glaube, dass wir noch mehr erreichen können!"

Bereits der Kampf um den vierten Platz in diesem Jahr sein unglaublich für ein Team, das erst in seinem vierten Jahr sei. Dieses Niveau hofft Grosjean mit Haas nun halten zu können. "Denn die Top-3 sind etwas zu weit vorne für uns. Unser Ziel ist deshalb, die Spitze des Mittelfelds zu sein."

Langfristig kann sich Grosjean mit Haas jedoch sogar auch den letzten Schritt vorstellen - auch wenn er damit anders als Magnussen keine noch längere Laufzeit klar bestätigt. Sogar vom ganz großen Moment spricht der Franzose, völlig euphorisiert von seiner Bestätigung für 2019. "Hoffentlich kann ich noch etwas länger bei Haas bleiben, denn ich denke, dass 2021 eine gute Chance sein kann und es dann nicht verboten sein muss, davon zu träumen, die Haas-Farben eines Tages auf der obersten Stufe des Podiums zu tragen."