Nach dem Rückschlag in der Weltmeisterschaft vor zwei Wochen in Singapur meldet sich Sebastian Vettel mit der Bestzeit im 1. Freien Training zum Russland GP 2018 zurück. Der Ferrari-Pilot fuhr in Sotschi mit 1:34,488 Minuten die hauchdünne Bestzeit vor Max Verstappen. Ein Anhaltspunkt für das Kräfteverhältnis ist das Ergebnis allerdings noch nicht.
Das Ergebnis: Vettel fuhr seine Bestzeit auf den Hypersoft-Reifen. Nachdem er im ersten Outing noch nicht besonders gut zurecht kam, fuhr er auf dem zweiten Satz Hypersofts auf Anhhieb deutlich schneller. Wie Vettel fuhr auch Max Verstappen im Red Bull auf Hypersoft, der Niederländer musste sich nur um 0,050 Sekunden geschlagen geben.
Mit drei Zehntelsekunden Rückstand reihte sich Lewis Hamilton auf Rang drei ein. Allerdings fuhr der WM-Führende zu Beginn Ultrasoft und wechselte für die letzten 50 Minuten gar auf Soft. In Anbetracht der Reifenwahl ist der Rückstand auf Vettel gering. Teamkollege Valtteri Bottas reihte sich auf Rang vier ein, fuhr die gleichen Mischungen wie Hamilton.
Daniel Ricciardo kam mit Technik-Problemen nur auf Rang fünf vor Esteban Ocon. Kimi Räikkönen hatte schon zu Trainingsbeginn noch größere Probleme als Vettel und durfte dann in der zweiten Hälfte nur die Ultrasofts fahren. Folglich stand lediglich P7 für den Iceman. Kevin Magnussen, Nico Hülkenberg und Anotnio Giovinazzi komplettierten die Top-10.
Die Zwischenfälle: Ein ruhiges Training - das Sochi Autodrom bietet schließlich auch genügend Auslaufzonen. Alonso-Ersatz Lando Norris übertrieb es ein wenig und drehte sich, konnte aber anschließend ohne Probleme weitermachen. Lewis Hamilton testete die Auslaufzone in Kurve zwei samt Rückweg in Kurve drei hinein. Charles Leclerc tat es ihm gleich, Lance Stroll ruinierte sich seine Reifen mit einem Dreher in Kurve acht.
Die Technik: Mercedes überrascht in Russland mit einem verhältnismäßig großem Upgrade. Neben einem überarbeiteten Frontflügel und neuen Teilen am Unterboden gibt es auch noch einen neuen Heckflügel. Der ist nun über zwei Streben mit dem Chassis verbunden. Bottas testete die neue Version, Hamilton die alte.
Auch bei Ferrari gab es neue Teile an Front- und Heckflügel zu sehen. Renault kündigte bereits an, mit einem neuen Unterboden nach Sochi zu kommen.
Probleme bereitete die Technik vor allem Daniel Ricciardo. Der Red-Bull-Pilot kam früh zu einem geplanten Unterbodenwechsel an die Box, allerdings gab es größere Probleme an seinem Boliden. Offenbar kam es sogar zu einem kleinen Feuer unter dem Karbonkleid des RB14, die erste Diagnose ist ein Getriebeproblem. Auch Nico Hülkenberg erwischte es später. Er wurde aufgrund eines Problems wenige Minuten vor dem Ende des Trainings dazu angewiesen, langsam zurück an die Box zu fahren.
Die Strafen: Bereits im Vorfeld war klar, dass es in Russland Strafversetzungen aufgrund von Motorwechseln hageln würde. Beide Red Bulls, beide Toro Rosso und Fernando Alonso müssen deshalb nach hinten. Dadurch kam es zu Beginn des Trainings zu einer kuriosen Situation.
Weil seit dieser Saison der Zeitpunkt der ersten Ausfahrt dafür ausschlaggebend ist, wer zuerst strafversetzt wird, reihten sich die Piloten schon Minuten vor Trainingsbeginn an der Boxenausfahrt auf. Das Rennen gewann Lando Norris, der Fernando Alonso damit Startplatz 16 sicherte.
Beinahe aber hätte seine gute Warteposition nichts gebracht, der McLaren bereitete Probleme. Als die Ampel auf Grün sprang, kam Norris aber noch als Erster weg. Hinter Alonso werden Daniel Ricciardo, Max Verstappen, Pierre Gasly und Brendon Hartley ins Rennen gehen.
Die Freitagsfahrer: Mit Lando Norris, Antonio Giovinazzi, Artem Markelov und Nicolas Latifi waren gleich vier Tester im Einsatz. Am besten schlug sich Giovinazzi, der unmittelbar vor dem Russland GP als Sauber-Stammfahrer für 2019 bestätigt wurde, mit Rang zehn. Marcus Ericsson musste sich im FP1 schon ans Zusehen für die nächste Saison gewöhnen. Bei McLaren musste Fernando Alonso für Norris Platz machen, bei Renault Carlos Sainz für Markelov und bei Force India Sergio Perez für Latifi.
Das Wetter: Nicht der Rede wert. 22 Grad Lufttemperatur und 31 Grad auf dem Asphalt dürften für den Rest des Wochenendes durchaus repräsentativ sein. Große Änderungen werden nicht erwartet, am Sonntag soll es lediglich ein paar Grad wärmer werden.
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