Bei Mick Schumacher scheint zuletzt der berühmtberüchtigte Knoten geplatzt zu sein. Nachdem der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher zu Beginn seiner zweiten Formel-3-Saison nicht restlos überzeugen konnte, befindet sich Schumacher seit seinem ersten Sieg in Spa im Höhenflug.

Sechs der letzten zehn Läufe der Europäischen Formel-3-Meisterschaft konnte Mick Schumacher gewinnen, am Nürburgring entschied er sogar alle drei Rennen für sich. Vor einigen Wochen noch ohne große Meisterschaftsambitionen ausgestattet, kämpft er nun an den letzten zwei Rennwochenenden um den Titel. Lediglich drei Punkte fehlen Schumacher noch auf den Meisterschaftsführenden Dan Ticktum.

Der Höhenflug blieb auch in der Königsklasse nicht unbemerkt. "Seine jüngsten Ergebnisse waren sehr, sehr gut und ich wünsche ihm einen große Karriere", sagte Ferrari Teamchef Maurizio Arrivabene.

Arrivabene: Wie kann man zu Schumacher nein sagen?

In Anbetracht der Ergebnisse und des großen Namens stellt sich nun zwangsläufig die Frage nach der Zukunft von Mick Schumacher. In der Formel 3 fährt Schumacher mit Mercedes-Motoren und auch darüber hinaus gab es schon Verbindungen zwischen Mercedes und Schumacher. So trat er 2015 beim Mercedes-Event Stars & Cars an und drehte mit Comedian Harry G für Mercedes Videos.

Zuletzt besuchte Mick Schumacher den Italien GP und wurde zusammen mit Sebastian Vettel in der Ferrari-Box gesichtet. Teamchef Arrivabene streitet Interesse am Nachwuchspiloten nicht ab: "Wie kann man zu einem Namen wie diesem in Maranello nein sagen? Mit einem Namen wie diesem, der mit Ferrari Geschichte geschrieben hat, ist die Tür in Maranello immer offen."

Doch Ferraris Rennleiter will nichts überstürzen: "Es ist eine Entscheidung der Schumacher-Familie, lasst den Jungen Spaß haben. Das wichtigste ist, dass er sich ohne Druck entwickeln kann. Ich wiederhole das immer wieder: Es ist wichtig, fokussiert und konzentriert zu sein und gleichzeitig Spaß zu haben und sich langsam aber stetig zu entwickeln. Dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt."

Der nächste Schumacher: Mick Mania erfasst Deutschland (06:42 Min.)

Auch den anderen Teamchefs ist der kometenhafte Aufstieg in den letzten Wochen nicht entgangen. Doch Sauber-Boss Fred Vasseur warnt: "Es ist ein großer Schritt zwischen Formel 3 und Formel 1. Ich will nicht sagen, dass es unmöglich ist, aber mit den wenigen Testtagen, die es im Winter gibt, ist es ziemlich schwierig, den Schritt zu machen. Für ihn macht es wahrscheinlich Sinn, Formel 2 oder etwas Ähnliches zu fahren."

Trotzdem könnte man den Namen Schumacher schon bald wieder im Formel-1-Klassement lesen, wie Vasseur glaubt: "Er könnte eine Beziehung zu einem Formel-1-Team haben, er könnte einige Freitagstrainings fahren. Es gibt viele Wege, sich auf die Formel 1 vorzubereiten."