Um Ferrari ranken sich in der Formel-1-Saison einige Verschwörungstheorien, was die Legalität des Boliden von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen angeht. Zuletzt sorgten die Italiener mit einem kontroversen Kühlbeutel auf der T-Cam des SF71-H für Aufsehen. Die FIA untersagte nun die Nutzung dieses Hilfsmittels.
Der kleine mit Trockeneis gefüllte Beutel war an den vergangenen Rennwochenenden regelmäßig auf der T-Cam des Ferraris zu sehen, wenn das Auto in der Box oder im Grid stand. Laut der Scuderia sollte sie zur Kühlung der Kamera-Elektronik dienen. Da kein anderes Team im Feld diese Methode einsetzte, keimten schnell Gerüchte auf, dass Ferrari auf diese Weise absichtlich die Linse der Kamera verdeckt.
Es wurde vermutet, dass das Team auf diese Weise die Vorbereitungen und Abläufe im Cockpit vor entscheidenden Qualifying-Runs sowie dem Rennstart vor der Konkurrenz und der Öffentlichkeit geheimhalten wollte. Eine andere Variante war, dass der auf der Airbox platzierte Beutel zur Kühlung der Power Unit dienen und damit zu einem Performance-Vorteil vor allem in der Startphase des Rennens führen sollte.
FOM reklamiert Ferrari-Praxis bei der FIA
Formel-1-Renndirektor Charlie Whiting wurde noch vor dem Rennwochenende in Italien von der FOM dazu angehalten, die Praxis Ferraris genauer unter die Lupe zu nehmen. Die FOM ist für die Vermarktung der Formel 1 verantwortlich, unter die auch die TV-Bilder und das dazugehörige Equipment wie die T-Cam fallen. Sie hatte den Eisbeutel auf der Linse bemängelt.
Ein Sprecher der FIA teilte mit, dass Ferrari von den Offiziellen noch vor dem Rennen in Monza dazu angehalten wurde, vom Einsatz des Kühlbeutels abzusehen. Zudem wurde erklärt, dass es ein Problem mit der Temperatur der Elektronik gäbe, dass die FIA zusammen mit der FOM beobachten wird.
FIA erklärt: Ferraris Dashboard entspricht dem Reglement
Ferrari verdeckte die Linse der T-Cam in Monza schlussendlich mit einem Regenschirm, der über dem Cockpit platziert wurde. Bei Hitzerennen eine gängige Praxis um das Aufheizen des Cockpits zu verhindern, war es bei den kühlen Temperaturen in Monza unter diesem Gesichtspunkt eigentlich nicht notwendig. Die FIA erklärte aber, dass die Abläufe im Cockpit dem Reglement entsprechen.
"Da das Dashboard im TV-Bild nicht mehr zu sehen war, führte dies zu unterschiedlichen Verschwörungstheorien. Tatsache ist jedoch: Die FIA weiß alles, was sie über die Dashboard-Software wissen muss und ihr Code ist in jeder Hinsicht legal", so der FIA-Sprecher.
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