Am Ende des Freitages in Monza steht McLaren ganz am Ende des Formel-1-Feldes. Im einzigen trockenen Training schaffte es Fernando Alonso nur auf Platz 18, Stoffel Vandoorne beendete den Tag mit weiteren drei Zehntel Rückstand. Nur ein Fahrer liegt noch hinter den beiden McLaren-Piloten: Marcus Ericsson, der nach seinem Unfall keine Zeit fuhr.

Also ist McLaren Letzter. Alonso fehlen noch zwei Zehntel, um überhaupt den Williams von Lance Stroll einzuholen. Der Spitzenkampf im Mittelfeld ist weit außer Reichweite. Aber das hat McLaren schon vor diesem Wochenende erwartet. Das topspeed-schwache Auto, die fehlende Motorleistung, das alles führt zu einem Albtraum-Szenario auf dem Highspeed-Kurs von Monza.

Alonso noch immer mit Schmerzen: Passe abseits der Strecke auf

Am Donnerstag erklärte Fernando Alonso bereits, dass er hier in Monza noch die Nachwirkungen des Start-Crashs von Spa spüre. Nach den ersten Trainings am Freitag gibt er zu, dass er es noch immer spürt: "Manchmal. In ein paar Kurven habe ich ein paar Schmerzen. Außerhalb des Autos versuche ich die Hand und den Rücken nicht zu stressen. Aber bis Sonntag sollte es okay sein."

Die chaotischen Sessions des Monza-Freitages haben McLaren noch weiter im Plan zurückgeworfen. Der Regen am Morgen kostete wertvolle Zeit auf der Strecke, und die rote Flagge nach dem Ericsson-Crash machte es noch schlimmer. Alonso spricht von fehlenden Erfahrungen in den Renn-Simulationen: "Vielleicht können wir das morgen wiederholen und die Informationen bekommen."

Am Ende wird das nicht viel helfen. Im Trockenen passt die Strecke in Monza einfach nicht zu McLaren, entsprechend wenig wollen Alonso und Teamkollege Vandoorne für den Rest des Wochenendes versprechen. "Es hat sich mehr oder weniger bestätigt, dass es ein hartes Wochenende für uns als Team werden wird", meint Alonso nur. Vandoorne schließt sich ihm an: "Ich glaube, von uns wird es keine Wunder geben. Mal schauen, wie es morgen läuft." Hoffnung klingt anders.

Norris versichert: Kein Wettbewerb gegen Vandoorne

Vandoorne musste im ersten Monza-Training am Freitag außerdem seinen Sitzplatz zu Gunsten von McLaren-Nachwuchsfahrer Lando Norris räumen. Der freute sich nach Spa über die zweite Gelegenheit in zwei Wochen, ein Formel-1-Auto an einem echten Renn-Wochenende zu bewegen. "Ich habe ein paar Aero-Tests gefahren, für dieses und für nächstes Jahr", erklärt Norris und bedauert zugleich, dass er nur ein verregnetes Training zur Verfügung hatte.

Norris sieht sich noch immer als jemand, der vor allem von den McLaren-Stammfahrern Alonso und Vandoorne mehr über das Fahren von Formel-1-Autos lernen will. Aber er wird immer wieder als Kandidat für den zweiten Sitz neben Carlos Sainz für die Saison 2019 gehandelt - eben jenem Sitz, der momentan von Stoffel Vandoorne belegt wird. Norris versichert aber, dass es keinen Wettbewerb gibt: "Von außen könntest du das vielleicht sagen. Aber von innen ... es fährt noch immer er."

"Ich versuche ihm, und auch dem Team zu helfen, wo ich kann", so Norris über Vandoorne. "Wir sind auch in den gleichen Meetings, alles ist okay." Vandoorne selbst will auch nichts mehr von Ersatz-Gerüchten für die Zukunft hören: "Ich versuche, das so gut wie möglich zur Seite zu schieben. Wir haben viel größere Probleme als das."