Aufregender Auftakt für Sebastian Vettel beim Ferrari-Heimrennen in Monza. In den ersten beiden Trainings der Formel 1 beim Italien GP 2018 ist immer etwas los für den Deutschen. Getriebewechsel, Bestzeit, Abflug um es kurz zu machen.

Aber der Reihe nach. Zum ersten Training Vettels in Monza ist nicht viel zu sagen. Nur vier Runden schaffte der Ferrari-Pilot, dann streikte schon sein Getriebe. Ferrari musste wechseln, Session vorbei. Immerhin: Freitags sind die Renngetriebe noch nicht verbaut, eine Strafe in der Startaufstellung blüht Vettel also nicht.

Sebastian Vettel fehlt jetzt Regen-Erfahrung: Hoffen auf Wettergott

Ein potentieller Nachteil besteht aber: Das Training war nass, auch im Qualifying zum Italien GP der Formel 1 ist Regen alles andere als ausgeschlossen. Vettel also im Erfahrungsnachteil? Immerhin spulten seine Konkurrenten trotz Nässe richtig viele Runden ab. 2008 war genau das noch Vettels Geheimnis zum berühmten Toro-Rosso-Sieg in Monza gewesen.

"Heute Morgen haben wir ein bisschen Zeit verloren. Es wird sich aber morgen zeigen, ob es dann trocken ist oder regnet", hofft Vettel jetzt einfach auf den Wettergott. "Aber alles in allem war es ganz okay", meint Vettel. Kein Wunder, fuhr er auf trockener Strecke am Nachmittag gleich einmal souverän Bestzeit - vor dem anderen Ferrari von Kimi Räikkönen. Beide Ferrari beim Auftakt zum Heimrennen vorne. Besser geht es nicht.

Vettel nach Bestzeit: Ferrari-Auftakt in Monza grob okay

Einen derart starken Auftakt von den Roten kennt man inzwischen eigentlich eher weniger. Ein gutes Zeichen? "Das wäre schön. Die Balance war okay, geht aber noch ein bisschen besser. Wenn man nur eine Session am Tag hat, ist es schwer, alles in das eine Training zu bringen. Das Auto hat heute gut funktioniert, aber ich denke, dass wir uns noch verbessern können. Ich war heute nicht ganz zufrieden. Aber ich glaube grob war es schon okay. Wir müssen uns aber steigern", sagt Vettel.

Ferrari vs. Mercedes: Wer ist Favorit in Monza? - Formel 1 2018 (04:57 Min.)

Weiter: "Natürlich ist es immer so, dass, wenn man am Morgen Nässe hat und es am Nachmittag trocken ist, man versucht, alles am Nachmittag irgendwie auf die Reihe zu kriegen. Ich glaube, das ist uns eigentlich ganz gut gelungen." Ein straffes Programm also. Genau das führte dann auch dazu, dass Vettel es in all dem Stress übertrieb. Eine halbe Stunde vor Sessionende flog er in der Parabolica ab, schlug leicht mit dem Heck voran ein.

Vettel über Abflug im Monza-Training: war zu wild

"Ich habe zu viel gepusht und ein bisschen zu viel probiert und dann das Heck verloren. Diese Kurve macht unheimlich viel Spaß wenn man sie trifft und in dem Fall habe ich sie nicht richtig getroffen und war ein bisschen zu wild und so ging es dann nicht gut", schildert Vettel seinen zweiten Unfall innerhalb von zwei Tagen. Schon am Mittwoch war er bei einem Event in Mailand leicht angeschlagen. "Peinlich" kommentierte Vettel diesen kleinen Vorfall.

Größer da schon der in Monza. Dabei dachte Vettel, er sei gar nicht angeschlagen. "Es war nur eine leichte Berührung und dachte sogar, ich hätte es ohne geschafft. Aber es hat den Heckflügel an der Endplatte brechen lassen und musste ihn tauschen. Aber sonst war das Auto in Ordnung", so Vettel.

Vettel wie Marquez: Weiß jetzt, was nicht geht

Das war nur möglich, weil er Vettel seinen SF71H aus dem Kies zu befreien wusste. "Immerhin bin ich wieder aus dem Sandkasten gekommen. Als Kind war das mit mir schwierig, aber jetzt wollte ich da nicht so viel Zeit verbringen", scherzt Vettel. "Ich habe natürlich ein bisschen Zeit verloren da mit meinem Ausritt, aber Gott sei Dank konnte ich das Auto noch zurückbringen und nach einem kurzen Stopp ging es dann weiter", sagt Vettel.

Sein Longrun war dennoch verdorben. Entsprechend fehlen Vettel einige wichtige Daten. Aber dafür gibt es ja Kimi Räikkönen. "Kimi konnte mehr ausprobieren, also besprechen wir jetzt, was wir herausgefunden haben", hofft Vettel auf finnische Schützenhilfe mal der anderen Art. Vor allem hofft der Ferrari-Pilot jedoch auf einen anderen Vorteil - durch seinen Abflug selbst. "Jetzt weiß ich, was nicht geht. Das ist gut zu wissen", so Vettel, ganz in Marc-Marquez-Manier.