Den Fans von Ferrari, Kimi Räikkönen und Charles Leclerc brennt die Frage bereits seit Wochen, nein Monaten, unter den Nägeln: Wer fährt 2019 in der Formel 1 für die Suderia? Zunächst sah es nach starkem Saisonstart Räikkönens gut für den Finnen aus. Dann fuhr Leclerc groß auf, gleichzeitig kriselte es etwas beim F1-Routinier. Plötzlich wurde der Monegasse in Italien schon fix für 2019 im Ferrari vermeldet, Räikkönen zu Sauber oder gar McLaren geschrieben.

Dann starb der Präsident. Sergio Marchionne galt als großer Fan Leclercs. Wieder wendete sich das Blatt. Jetzt verkehrten sich die Berichte ins Gegenteil: Nun soll Räikkönen einen weiteren neuen Vertrag praktisch sicher haben. Für 2019 und auch noch mit Option für 2020 - abhängig von den Ergebnissen, wie bei Landsmann Valtteri Bottas bei Mercedes also.

Kimi Räikkönen: Geschichte zeigt, das Monza nicht unbedingt News bringt

Offiziell vermeldet wurde jedoch nichts. Noch gibt es keinen der berühmten PR-Einzeiler aus Maranello. Doch jetzt könnte er folgen. Am Wochenende steht immerhin der Italien GP in Monza an, Ferraris Heimrennen. Welch' besseres Timing könnte es für eine Ferrari-Bestätigung geben? Ferrari verkündet seine neuen Fahrer in Monza, so ein altes Formel-1-Sprichwort.

Doch wirklich dran war jüngst nicht mehr allzu viel. Eher galt die Devise seit Michael Schumachers tränenreicher Ankündigung seines Karriereendes 2006 nach standesgemäßem Sieg in Monza: Überall, nur nicht beim Italien GP. Darauf verweist auch Kimi Räikkönen, am Donnerstag in der FIA-PK: "Hier könnt ihr vielleicht nicht unbedingt etwas erwarten, das habe ich über die Jahre gelernt."

Das sagt Charles Leclerc zur Formel-1-Zukunft 2019

Wann dann? "Keine Ahnung, sicher irgendwann mal. So viel ist sicher", gibt Räikkönen auf die Frage zurück. "Ich kann nichts sagen, weil ich keine Informationen habe. Ich kann nur abwarten", sagt auch Leclerc wenig erkenntnisreich. "Sobald die Infos auf dem Tisch liegen, werden wir es kommunizieren." Bock hat Räikkönen unterdessen in jedem Fall noch. "Ich genieße das Racing. Den Rest nicht, aber das ist Teil des Jobs. Wenn ich nicht fahren wollen würde, wäre ich heute nicht hier. Das hört auch nicht einfach aus. Wir werden sehen, was passieren wird."

Alonso, Sainz & Co: Fahrerwechsel in der Formel 1 2019 (02:01 Min.)

In Sachen Performance müsse er sich jedenfalls kein Stück verstecken. Tatsächlich hat sich der Finne zuletzt wieder verbessert, fährt somit insgesamt seine klar beste Ferrari-Saison seit seinem Comeback in Maranello. Zwar ist es meist hinter Teamkollege Sebastian Vettel, aber immer nur sehr knapp - und liefert immer entscheidende WM-Punkte, ja sogar Podien in Serie. Für keinen seiner drei Ausfälle unterdessen ist Räikkönen die Schuld zuzuschreiben.

Räikkönen: Bin und bleibe so gut wie vor 10 Jahren

Doch wie lang kann der immerhin schon 38-Jährige dieses Niveau noch halten? Fernando Alonso etwa trat jüngst auch deshalb zurück. Weil er nicht gegangen werden will, weil er nicht mehr liefert. Räikkönen jedoch sieht diesen Punkt bei sich nicht nahen. "Schwer zu sagen. Ich denke nicht, dass ich in irgendeiner Form anders fahre als noch vor zehn Jahren. Ich fahre meiner Ansicht nach ziemlich gut. Das ist genug für mich. Ich wäre nicht hier, wenn ich nicht spüren würde, dass ich so schnell fahren kann wie ich sollte", sagt Räikkönen.

"Aber wer weiß wie lang noch? Vielleicht wache ich eines Morgens auf und weiß nicht mehr wie ich schnell fahre", scherzt der Finne. "Nein. Ich denke nicht, dass es da einen bestimmten Zeitpunkt gibt. Es geht mehr darum, wie du dich fühlst, gut oder schlecht. Ich denke nicht, dass der Speed verschwinden wird. Bis heute habe ich das nicht gespürt. Entweder hast du ihn oder du hast ihn nicht", stellt Räikkönen klar.

Räikkönen über Alkohol-Beichte: War doch kein Geheimnis

Genauso wenig ein Geheimnis wie sein Speed seien für ihn die jüngst spektakulären Schlagzeilen über seine neue Biografie. Alkohol-Eskapaden, 16 Tage während einer F1-Saison durchgesoffen? Für Kimi doch eigentlich nichts Neues. Da habe er nie ein Geheimnis raus gemacht. "Es steht jetzt eben in einem Buchs gab unfassbar viele Geschichte darüber. Aber ich denke nicht, dass das irgendwelche Geheimnisse waren. Die meisten wussten diese Dinge ohnehin schon. Ich fühle mich nicht so, als ob es was Besonderes wäre."