Ob sie es wollen oder nicht: McLaren Mercedes reist als von allen Seiten gepriesener großer Top-Favorit zum Heimrennen in Silverstone.

Gründe gibt es für diese Ansicht einige. Beispielsweise die starken Testeindrücke auf dieser Strecke Ende Juni. Oder die allgemeine Tatsache, dass der aerodynamische Kurs dem MP4-20 gut liegen sollte. Und nicht zuletzt muss bedacht werden, dass der Silberpfeil bei den letzten Rennen eindeutig das schnellste und beste Auto war.

"Kimi und Juan Pablo haben in Frankreich die Pace des MP4-20 Pakets demonstriert und deshalb sollten wir auch bei unserem Heimrennen um die Topplatzierungen auf dem Podium fahren können", ist sich McLaren-CEO seiner silbernen Sache ziemlich sicher. Und dies sieht auch die Konkurrenz so, die von David Coulthard über Jenson Button bis hin zu Fernando Alonso den Silbernen einen Freifahrtsschein zu einem Doppelsieg ausstellt.

Das betrifft dabei aber nicht nur den WM-Zweiten Kimi Räikkönen, sondern auch dessen im wahrsten Sinne des Wortes heißen Teamkollegen, der bereits nach seinem Ausfall in Frankreich ankündigte: "Mein erster McLaren-Sieg wartet nur um die Ecke." Entsprechend betonte er nun noch einmal: "Nach Frankreich freue ich mich auf ein starkes Ergebnis in Silverstone. Der MP4-20 fühlt sich richtig stark an und sollte zur Strecke passen."

Nur Teamboss Ron Dennis versucht die Erwartungen an seine Truppe im wetterwendischen Silverstone noch etwas zu dämpfen. "Wir gehen nirgends mit Zuversicht hin, da die F1 eine komplexe Sportart ist", sagte Dennis. "Wir hatten eine fantastische Qualifying-Runde bei den Tests und das Team geht deshalb mit einem guten Verständnis dessen, was wir tun müssen um schnell zu sein, dort hin." Aber von einer Favoritenrolle möchte Dennis nichts wissen.

Kimi Räikkönen möchte derweil an den Aufwärtstrend des Vorjahres anschließen, als er nach einer enttäuschenden ersten Saisonhälfte ab Frankreich und Silverstone zumindest hin und wieder vorne mitmischen konnte. "Hoffentlich können wir in diesem Jahr noch eine Stufe höher auf dem Podest stehen", möchte er seinen zweiten Platz aus dem Vorjahr überflügeln.

"Mit dem Beginn der zweiten Saisonhälfte möchte unser gesamtes Team das Potenzial der Technik, der Fahrer und des Teams in mehr gute Ergebnisse umsetzen", gibt Mercedes-Sportchef Norbert Haug die Richtung vor. "Wir können Rennen gewinnen. Die nächsten drei Grand Prix sind für die Teams eine sehr intensive Zeit und dies könnte sowohl die Konkurrenzfähigkeit als auch die WM beeinflussen."