Viel wurde im Vorfeld des Großbritannien GP über die neu eingeführte DRS-Zone gesprochen, nun hat sie ihr erstes Opfer gefunden: Im 1. Freien Training flog Romain Grosjean in Kurve eins heftig ab, weil er mit geöffnetem DRS bei Vollgas einlenkte.

Grosjean verlor sofort das Heck seines Haas-Boliden, rutschte durch die Auslaufzone und schlug mit der linken Seite in den Reifenstapel ein. Hart war der Aufprall nicht, Grosjean konnte sofort aussteigen, doch das Training war für ihn damit gelaufen.

Romain Grosjean: DRS-Knopf wegen Bodenwelle verfehlt

In der Wiederholung war klar zu erkennen, wie sich der Heckflügel erst schloss, als der Bolide schon quer über die Fahrbahn rutschte. Grosjean traf - so erklärte er es am Funk - aufgrund einer Bodenwelle den Kopf auf dem Lenkrad nicht, der das DRS manuell deaktiviert.

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Normalerweise müssen die Piloten DRS nur manuell aktivieren, geschlossen wird der Heckflügel automatisch, sobald der Fahrer vom Gas geht oder die Bremse betätigt. Die neu eingeführte DRS-Zone führt allerdings durch die Vollgaspassage hinter Start und Ziel.

Für Autos mit weniger Abtrieb ist die Rechts-Links-Kombination offenbar nicht mit Vollgas zu durchfahren. Mercedes hatte weniger Probleme damit: Lewis Hamilton und Valtteri Bottas konnten Kurve eins schon im Training mit geöffnetem DRS durchfahren.

Training in Siverstone für Grosjean schon vor FP2 vorbei

Für Romain Grosjean ist damit der Trainingsfreitag in Silverstone gelaufen. Wie Teamchef Günther Steiner kurz nach Ende des FP1 in der FIA-Pressekonferenz bestätigte, muss Haas das Chassis wechseln. Damit sei ein Start in FP2 unmöglich. Damit nicht genug des Ärgers: Auch Kevin Magnussen blüht potentiell Stress. Er muss sich bei den Stewards für eine mögliche Behinderung Fernando Alonsos verantworten.

"Ein ganz normaler Tag im Büro", so Steiner sarkastisch in der Pressekonferenz zum Freitagsauftakt von Haas. "Bei einem Auto müssen wir das Chassis wechseln, und beim anderen Auto ist der Fahrer bei den Stewards."