Der Traum vieler Fans und Anhänger von mehr Eigenverantwortung für die Fahrer der Formel 1 wird wahr: DRS in Kurven! Beim Großbritannien GP in Silverstone, dem neunten F1-Rennen 2018, gibt es nicht nur zum vierten Mal in dieser Saison gleich drei DRS-Zonen, die neue liegt zudem so auf dem Streckenlayout, dass die ersten beiden Kurven potentiell mit geöffnetem Heckflügel durchfahren werden können.
"Wir haben eine zusätzliche Zone von der letzten Kurve bis zur ersten", berichtet Renndirektor Charlie Whiting. "Es ist keine große Zone", ergänzt der FIA-Mann zwar sofort. Doch gilt das nur auf dem Papier, wie der inzwischen auch aktualisierten Streckenkarte zu entnehmen (s.o.).
Silverstone: Kurven 1 & 2 Vollgas mit DRS
Denn: Mit Abbey und Farm folgen auf die DRS-Zone zwei Highspeed-Kurven, die mit Vollgas genommen werden. Weil der Heckflügel am Ende einer DRS-Zone erst bei betätigen der Bremse wieder schließt, ist klar, was das bedeutet.
"Das Interessante ist, dass sie es also durch Kurve eins geöffnet lassen können wenn sie wollen. Denn sobald sie es nach Kurve 18, am Ausgang der letzten Kurve, aktiviert haben, schließt es erst wieder, wenn sie bremsen oder vom Gas gehen. Sie könnten also potentiell durch die Kurven eins und zwei mit offenem Flügel fahren", schildert Whiting.
DRS-Wahnsinn in Sivlerstone: Wer hat genug Abtrieb?
Vor allem im Qualifying und zu Rennende dürften die Fahrer dieses Angebot nutzen. Fraglich, ob auch mit vollen Tanks am Rennstart die Kurvenkombination voll, also ohne Lupfer zu nehmen ist. Die Zone dürfte somit im Endeffekt einmal mehr dazu nehmen, sich für die folgende zweite Zone auf der Wellington-Straight ins erforderliche Fenster von einer Sekunde Abstand auf den Vordermann zu bringen.
Dies ist durch die schnellen Kurven des ersten Sektors sonst wegen Dirty Air etwas schwerer. Fraglich allerdings, ob der Effekt des Abtriebverlusts durch einen offenen Heckflügel in dieser Passage nicht sogar größer wäre. Spannend zu sehen sein wird in jedem Fall, welche Boliden in der fraglichen Kurvenkombination mit offenem Flügel echte Probleme bekommen, zu wenig Anpressdruck auf der Hinterachse generieren. Szenen ausbrechender Autos scheinen jedenfalls für die Trainings schon einmal programmiert.
Drei DRS-Zonen: In Österreich erstmals ein Erfolg
Vor dem Großbritannien GP hatte es zur Förderung von Überholmanövern bereits in Australien, Kanada und Österreich drei DRS-Zonen gegeben. Bei den ersten beiden Events mit bescheidenem Erfolg. Einzig Spielberg zuletzt lief besser. "Ich denke, dass es etwas geholfen hat. Es gab den Fahrer öfter eine bessere Chance, zu überholen. Außerdem waren die Autos so näher dran als sie sonst vor Kurve drei gewesen wären, sodass wir oftmals Überholmanöver in Kurve vier gesehen haben", resümiert Whiting. "Das lief ganz gut und hat es auch nicht zu leicht gemacht." Genauso diese Sorgen hatten zuvor allen voran die Ferrari-Stars Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen geäußert.
In Silverstone kommt auf die Fahrer nun also noch einmal eine völlig neue Herausforderung zu. Vielleicht fällt das Fazit zum Kurven-DRS dann ja ähnlich aus wie Daniel Ricciardo Feierei der berüchtigten Esses von Silverstone: "Copse geht voll, dann in Maggots und Becketts ist einfach episch. Ich bin so gespannt auf dieses Rennen. Es wird voll, voll, lupfen, runterschalten und wieder voll, es wird einfach krank!"
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