Pirelli hat die Reifenmischungen für die Grands Prix von Belgien und Japan nach der Sommerpause der Formel-1-Saison 2019 nominiert. Die Auswahl der Italiener für die Rennwochenenden auf den extrem schnellen und kurvenreichen Rennstrecken von Spa und Suzuka überrascht jedoch nicht.

Für beide WM-Läufe stehen Sebastian Vettel & Co. die Mischungen Medium, Soft und Supersoft zur Verfügung. Pirelli bewegt sich also exakt in der Mitte des möglichen Spektrums von Hypersoft bis Superhard (ohnehin nur als Backup gedacht).

Somit wird auch keine Mischung übersprungen, was 2018 potentiell möglich ist. In China war das bereits der Fall und wird auch bei den Grands Prix in Deutschland und Ungarn erfolgen.

Die parallele Bekanntgabe Pirellis hat einen einfachen Hintergrund: Bei Übersee-Rennen wie Japan verlangt das Reglement eine frühere Bekanntgabe (14 Wochen). Das erklärt in der folgenden Tabelle die Lücke in Italien – eben kein Übersee-GP, sodass hier acht Wochen Vorlauf gilt.

Hypersoft Ultrasoft SupersoftSoftMediumHard Superhard
AustralienQRR
BahrainQRR
ChinaQRR
AserbaidschanQRR
SpanienQRR
MonacoQRR
KanadaQRR
FrankreichQRR
ÖsterreichQRR
GroßbritannienQRR
DeutschlandQRR
UngarnQRR
BelgienQRR
Italien
SingapurQRR
RusslandQRR
JapanQRR

Q: Von Pirelli nominierter Qualifying-Reifen
R: Zwei von Pirelli festgelegte Reifensätze fürs Rennen

Pirelli: So funktionieren Reifenwahl und -nominierung

Pirelli bringt zur Saison 2018 gleich zwei komplett neue Formel-1-Reifen. Neben der generellen Tendenz, alle Reifen eine Stufe weicher zu gestalten, gibt es zwei zusätzliche Mischungen. Der Hypersoft-Pneu rundet das Angebot auf der weichen Seite ab, der Superhard am anderen Ende der Skala. Neu ist, dass 2018 Mischungen übersprungen werden dürfen. Dies geschah bislang einzig in China, sorgte jedoch sofort für ein spannendes Taktik-Element.

Die prinzipiellen Reifen-Regeln bleiben gleich. Nachdem Pirelli 2017 breitere Pneus brachte, bleiben die Dimensionen 2018 identisch. Auch die Auswahl der Mischungen bleibt, Pirelli wählt weiterhin pro Rennwochenende drei Mischungen aus, aus denen die Teams wählen dürfen. 3 der 13 Reifensätze für jeden Piloten bestimmen die Italiener. Davon sind zwei Sätze für das Rennen reserviert, der andere für die Qualifikation. Fahrer, die sich in den Top-10 qualifizieren, müssen diesen Reifensatz nach Q3 zurückgeben, alle anderen dürfen ihn im Rennen verwenden. Die restlichen zehn Sätze dürfen die Teams für ihre Fahrer individuell aussuchen.

Formel 1 2018: So funktioniert die Reifenwahl für die Rennen (01:12 Min.)