Wer hätte gedacht, dass McLaren ausgerechnet in Monaco das erste Mal in der laufenden Formel-1-Saison leer ausgeht? Seit dem ersten Rennen in Australien war Fernando Alonso jeweils in den Punkten gelandet und im Fürstentum steuerte er seinen MCL33 zum zweiten Mal in diesem Jahr ins Q3. Am Sonntag lag er dann auch nach Fahrplan auf Punktekurs, bis in der 52. ein Getriebeschaden sein Rennen beendete. Ein Rennen, an dem der Spanier aber sowieso keinen Spaß hatte.

"Es war extrem langweilig. Ich meine, das war wahrscheinlich das langweiligste Rennen ever in der Formel 1", so der 36-Jährige, der zum Zeitpunkt seines Ausfalls an siebter Stelle lag - also genau dort, wo er ins Rennen gestartet war. "Ohne Safety Car, gelbe Flaggen... der Sport muss ein bisschen über die Show nachdenken, denn das ist sehr enttäuschend." Damit schlug er in dieselbe Kerbe, in die nach der diesjährigen Ausgabe des Monaco GP im Fahrerlager mehrere Stimmen geschlagen hatten.

"So ist Monaco halt, mit diesen breiten Autos", weiß Alonso, der 2001 für Minardi hier das erste Mal in der Königsklasse am Start war. Unter dem Strich stand für ihn sowie sein Team im sechsten Saisonrennen die erste Nullnummer des Jahres zubuche. "Es ist natürlich enttäuschend. Zuerst spürte ich einen Leistungsvelrust und dann hing ich irgendwie im fünften Gang fest. Das schmerzt, denn wir hatten den siebten Platz in der Tasche", so der zweimalige Weltmeister.

Boullier über Defekt verärgert: Alonso fuhr makelloses Rennen

McLarens Racing Director Eric Boullier wurmte die Art des Ausfalls gleich doppelt. "Es ist dadurch noch frustrierender, denn Fernando ist ein makelloses Rennen gefahren und ganz ohne seine Schuld war er dazu gezwungen, das Auto mit einem Getriebeschaden abzustellen", so der Franzose. "Es ist eine bittere Enttäuschung, beim prestigeträchtigsten Grand Prix des Jahres ohne Punkte abzureisen."

Der zweite McLaren von Stoffel Vandoorne überquerte die Ziellinie schlussendlich als 14. weit außerhalb der Punkteränge. "Stoffel hatte von der zwölften Startposition nur beschränkte Möglichkeiten, nach vorne zu kommen", so Boullier. Der Belgier war auf Ultrasoft-Reifen gestartet und zu Rennbeginn in einer Gruppe mit Nico Hülkenberg unterwegs, der am Ende Siebter werden sollte.

Alonso kam in Monaco zu Fuß zurück an die Box, Foto: Sutton
Alonso kam in Monaco zu Fuß zurück an die Box, Foto: Sutton

Vandoorne angefressen: Wurde für Alonsos Strategie geopfert

Gleichzeitig befand sich Vandoorne vor dem durchs Feld stürmenden Max Verstappen, der drohte mit seiner Pace und seiner Strategie große Teile des Mittelfeldes zu überrumpeln. Vandoorne wäre gerne früher an die Box gekommen, doch der McLaren-Kommandostand ließ ihn solange draußen, bis Alonsos Vorsprung groß genug war, um nach einem Boxenstopp vor Verstappen zurück auf die Strecke zu kommen.

Erst in der 20. Runde, einen Umlauf nach Alonso, kam Vandoorne zum Reifenwechsel. Dadurch fiel er im Mittelfeld sogar hinter Ericsson und Magnussen zurück. Vandoorne war klar, dass er sein Rennen für den Teamkollegen hatte opfern müssen. "Das Gefühl hatte ich definitiv. Ich denke, wir hätten fünf Runden früher stoppen sollen", erklärt er. "Fernando kam genau vor mir raus und wir stoppten in dieser Runde, als es schon zu spät war. Enttäuschend."

Obendrein lief es dann auch beim Boxenstopp mit einer Standzeit von 5,19 Sekunden nicht wirklich glatt: "Ich weiß nicht was passiert ist, aber das grüne Licht ging einfach nicht an. Wir haben da ein paar Sekunden verloren." Für Vandoorne war es bereits das dritte Saisonrennen ohne ein zählbares Resultat. In der Gesamtwertung liegt McLaren mit sechs Punkten Rückstand auf Renault auf Position fünf.