Völlig verrückter Start in das Formel-1-Rennen in Barcelona. In der ultraschnellen Kurve drei des Spanien GP verliert Haas-Fahrer Romain Grosjean völlig unvermittelt und unnötig die Kontrolle über seinen Boliden, dreht sich einfach weg, schießt dabei quer über die Strecke. Die Opfer: Nico Hülkenberg und Pierre Gasly.

Der Renault-Fahrer wird am Heck getroffen, der Franzose kann ebenfalls nicht mehr ausweichen. Für alle drei Fahrer ist das Rennen vorbei. "Sorry. Sorry. Ich bin ok. Ich habe es außenherum probiert, Kevin (Magnussen, Anm. d. Red.) hat es etwas verloren und ich habe Dirty Air bekommen. Das ist die ganze Story", berichtet Grosjean am Boxenfunk.

Nico Hülkenberg: Grosjean ist ein Fliegenfänger!

Tatsächlich hatte man gesehen wie Magnussen etwas nach links kam. Doch Grosjeans Reaktion darauf fiel deutlich zu heftig aus - jedenfalls sieht es Nico Hülkenberg so. Der Emmericher lederte in seinen leider frühen TV-Interviews heftig über den Franzosen ab.

"Er mag es ja generell, sich viel zu drehen. Aber auf der ersten Runde ist dafür kein guter Zeitpunkt", stichelt Hülkenberg erst nur leicht. "Erschrocken habe ich mich nicht so, es ist extrem bitter, das Rennen direkt in Runde eins unverschuldet zu beenden. Ich war relativ gut unterwegs, hatte schon ein paar Plätze gewonnen und dann das."

Dann geht es richtig ab. "Der Kollege dreht sich einfach, ich sehe ihn aber erst in letzter Sekunde, durch die anderen davor ist meine Sicht etwas eingeschränkt, dann kann ich auch nicht mehr ausweichen. Ich bin schon aufs Gras gefahren, aber er hat mich trotzdem getroffen und mir die ganze Hinterachse abgerissen", schildert Hülkenberg die Szene völlig erbost.

Hülkenberg: Ab auf den Verkehrsübungsplatz!

Dann mit schwarzem Humor weiter: "Das hat er wieder gut gemacht! Es ist ja nicht das erste Mal, der alte Fliegenfänger", poltert Hülkenberg. "Verkehrsübungsplatz würde wohl was bringen. Jede Woche aufs Neue ists eine Show mit ihm. Ich weiß nicht, wie oft er sich dreht. Aber wenn er es für sich macht, ist das ja ok. Wenn es aber andere trifft und ihre Rennen beendet, ist es dann schon bitter."

"Ich denke nicht, dass das etwas mit einem zu aggressiven Fahrstil zu tun hat", verteidigt sich Grosjean. "Wenn man sich die Bilder nur nochmal anschaut ... Ich habe versucht, eine Berührung mit meinem Teamkollegen zu vermeiden, aber da war auch ein kleiner Buckel auf der Strecke und ich habe das Auto verloren. Ich wollte den Einschlag vermeiden nachdem ich das Heck verloren hatte und wollte es zurückbringen. Aber es ging nicht. Auch wenn ich gebremst hätte, wäre das Auto auf dieselbe Art geslidet. Und dann wäre ich mitten auf der Strecke stehen geblieben und es wäre aufs gleiche hinausgekommen. Schade, dass es passiert ist."

Der Vorfall wird von den Rennstewards erst nach dem Spanien GP untersucht. Update: Romain Grosjean kassiert für den Vorfall eine Strafe. In Monaco geht es im Grid drei Plätze nach hinten. On top setzt es zwei Strafpunkte. Die Begründung und die Verteidungsrede des Haas-Teamchefs im Detail hier: