Red Bull kann einem nach dem Formel-1-Rennen in Aserbaidschan wirklich leidtun. Schon in China musste der Brausehersteller einen bittersüßen Sieg von Daniel Ricciardo feiern, weil Max Verstappens Leistung die Feierlaune ein wenig trübte.

Doch in Baku kam es dann zum Super-GAU für Red Bull: Das ganze Rennen über bekriegten sich Verstappen und Ricciardo aufs härteste, schließlich gipfelte der Teamkampf im Crash. Für Ricciardo und Verstappen endete das Rennen in der Auslaufzone von Kurve 1.

Die Idioten von Baku waren geboren. Nicht nur Verstappen und Ricciardo verdienten sich diesen Titel redlich, auch die Teamführung, so meinen manche. Schließlich hätte man dem wilden Treiben schon längst ein Ende machen müssen.

Nein, bitte nicht! Man muss Red Bull dankbar sein. In der modernen Formel 1 gibt es solche Zweikämpfe quasi nicht mehr. Teamkollegen tauschen meist aus taktischen Gründen Plätze und das war es dann. Weil das für das Teamergebnis besser ist. Schließlich kann der schnellere Pilot eher noch die anderen Fahrer einholen.

Bei machen Teams werden die Platzierungen dann am Ende noch zurückgetauscht, wenn es zu keiner Verbesserung kommt. Mercedes machte das mit Lewis Hamilton und Valtteri Bottas 2017 in Ungarn, obwohl Hamilton Bottas schon enteilt war. Fair!

Formel 1 2018: So verlor Vettel den Sieg in Baku (58:33 Min.)

Schöner als fair ist aber für die Formel 1 ein Zweikampf wie zischen Verstappen und Ricciardo. Dass ein Team versucht, das bestmögliche Ergebnis einzufahren, kann man ihm nicht verübeln. Dass ein Team seine beiden Piloten aber gegeneinander fahren lässt, erst recht nicht! Deshalb sage ich: Danke Red Bull! Danke für 40 Runden Racing vom feinsten.

Jetzt habe ich nur noch einen Wunsch: Bitte keine Rules of Engagement! Seit dem Mercedes-Duell Hamilton gegen Rosberg kann ich diese Phrase nicht mehr hören. Lasst eure Piloten bitte weiterhin frei gegeneinander fahren.