Ferrari hat beim 2. Freien Training für den Formel-1-Grand-Prix von Bahrain 2018 die Spitze von Red Bull zurückerobert. Die Bullen waren am Abend im Nachttraining nur noch die dritte Kraft. Mercedes war mit den Positionen drei und vier als einziges Team in Schlagdistanz zur Scuderia.
Die Platzierungen: Nachdem im FP1 mit Daniel Ricciardo erstmals in diesem Jahr ein Red Bull die Zeitenliste anführte, setzte sich am Abend Kimi Räikkönen im Ferrari an die Spitze. Der Finne nahm Sebastian Vettel eine Hundertstelsekunde ab. Die Positionen drei und vier nahm das Mercedes-Duo ein. Auch hier war der Finne der schnellere Mann. Valtteri Bottas verlor auf Räikkönens Bestzeit rund eine halbe Sekunde, nahm Lewis Hamilton dafür aber eine Zehntel ab.
Red Bull war zur späten Stunde wieder dritte Kraft. Max Verstappen, der aufgrund eines Defekts in der ersten Session nicht fahren konnte, spulte mit 25 Runden dieses Mal ein vollständiges Programm ab. Er landete dabei hauchdünn vor Teamkollege Ricciardo. Auf die Spitze fehlte den Bullen aber schon eine ganze Sekunde. Schnelle Rundenzeiten wurden von den Top-Teams ausschließlich auf Supersoft-Reifen gefahren.
Best of the Rest war als Siebter Nico Hülkenberg im Renault, der mit vier Zehnteln Rückstand jedoch nicht in Schlagdistanz zu den Red Bull war. Dafür wurde es hinter dem Emmericher richtig eng. Pierre Gasly überraschte im Toro Rosso mit Platz acht und war dabei lediglich eine Hundertstel langsamer als Hülkenberg. Komplettiert wurden die Top-10 von den beiden McLaren mit Fernando Alonso vor Stoffel Vandoorne.
Die rote Laterne ging an Gasly-Teamkollege Brendon Hartley. Davor belegten abermals die Piloten von Williams und Sauber die hinteren Plätze. Ferrari-Junior Charles Leclerc entschied das Duell am Ende des Feldes als 16. für sich.
Die Zwischenfälle: Der Freitag war in Bahrain auch in den Abendstunden gewohnt staubig und rutschig. Nach etwa einer Viertelstunde flog Marcus Ericsson im Sauber in Kurve 2 ab, als er ein übersteuerndes Heck nicht mehr einfangen konnte. Der Schwede landete im Kiesbett, konnte aber weiterfahren.
Nach ungefähr 20 Minuten verpasste Hamilton mit einem heftigen Verbremser die erste Kurve. Bis auf einen Bremsplatten hatte die Aktion für ihn aber keine Konsequenzen. Etwas brenzlicher wurde es wenig später für seinen Teamkollegen. Bottas übersah in Turn 4 den Red Bull von Ricciardo und fuhr diesen fast von der Strecke, als der am Kurvenausgang außen vorbeigehen wollte. Die leichte Berührung hatte aber keine Folgen.
Um Minute 40 flog Sergey Sirotkin im Williams im Mittelsektor ab. Der Russe bremste sich alle vier Reifen eckig, beschädigte seinen Boliden aber dank der großzügigen Auslaufzone nicht. Wenig später verbremste sich Max Verstappen in Kurve 10 und fuhr neben die Strecke. Ein kleiner Fahrfehler, der abgesehen von einer verlorenen Rundenzeit unbestraft blieb.
Schlechte Nachrichten gab es eine Viertelstunde vor Schluss für Kimi Räikkönen. Der Finne rollte mit seinem Ferrari nach dem ersten Kurvenkomplex aus, da beim Reifenwechsel eines der vorderen Räder nicht korrekt montiert wurde. Das Team informierte den Iceman, der daraufhin abstellte.
Analyse: Die Formel 1 hatte am Abend das einzige Mal am Bahrain-Wochenende im Training die Möglichkeit, unter Flutlicht und damit unter den im Zeittraining und im Rennen herrschenden Bedingungen zu fahren. Außentemperaturen von 27 Grad Celsius sowie eine Asphaltoberfläche von bis zu 32 Grad ließen optimalen Trainingsbetrieb zu. Die Strecke war dabei schon deutlich besser als in der ersten Session. Die Bestzeit war über eine Sekunde schneller.
Inwiefern das Kräfteverhältnis repräsentativ ist, bleibt abzuwarten. Einen derartigen Rückstand der Silberpfeile wird man im Qualifying (ab 17:00 Uhr MEZ live im TV auf RTL, ORF, SRF und im Motorsport-Magazin.com Live-Ticker) eher nicht sehen. Dafür dürften die Longruns für das Rennen am Sonntag um 17:10 Uhr MEZ einer größere Aussagekraft haben.
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