Nach dem dramatischen Doppel-Ausfall des Haas F1 Teams beim Formel-1-Saisonstart 2018 in Australien wollen Romain Grosjean und Kevin Magnussen bei der zweiten F1-Station in Bahrain den Schaden wiedergutmachen. Dabei helfen sollen dem Rennstall in der Wüste von Sakhir Umstrukturierungen im Boxenteam.

Das dient jedoch vor allem nur dazu, ähnliche Pannen wie in Melbourne zu verhindern. Doch wie sieht es mit der Pace aus? Vermag das US-Team erneut, die starke Pace der Testfahrten und des gesamten Australien-Wochenendes zu bestätigen. Teamchef Günther Steiner gab sich schon in der Presseaussendung Haas' einmal mehr 'vorsichtig optimistisch', wie der Tiroler es dieses Jahr so gerne formuliert.

Magnussen: Australien Katastrophe - aber normal

Doch die beiden Fahrer klingen in Bahrain schon deutlich angriffslustiger, selbstsicherer, als sie sich im Paddock zum ersten Mal für dieses Wochenende den Journalisten stellen. "Ich denke nicht, dass es da wirklich gemischte Gefühle gab. Aber diese Dinge passieren und wir machen weiter. Wir machen alle Fehler", sagt Magnussen noch über Australien und nimmt seine Crew in Schutz.

"Da kannst du nicht viel machen, außer auf die Schulter klopfen und die Leute umarmen. Sie fühlen sich schlecht, ich weiß wie es sich anfühlt einen Fehler zu machen und dem Team damit alles zu nehmen. Es ist eine Katastrophe wenn es passiert. Aber eigentlich ist es normal. Leute machen Fehler. Sie sind eine klasse Truppe an Mechanikern. Sie machen einen brillanten Job und es tut mir Leid für sie, dass diese Dinge zwei Mal im Rennen passiert sind. Im TV vor aller Augen. So offensichtlich. Aber sie sind eine Truppe toller Kerle", schwärmt der Däne bei Motorsport-Magazin.com.

Magnussen: Haas wird McLaren & Renault in Bahrain wieder fordern

Dann richtet KMAG den Blick jedoch noch vorne. "Ich bin voll darauf aus, es nochmal zu schaffen, einen zweiten Versuch zu unternehmen", sagt Magnussen, in Australien bis zu dem fatalen Boxenstopp sogar auf P4-Kurs. "Ich freue mich darauf, zu sehen, wie sich das Auto hier verhält. Es ist nicht gegeben, dass wir auch hier konkurrenzfähig sind", relativiert der Däne allerdings. "Aber wir haben eine gute Grundlage im Auto. Ich denke, dass wir wieder diese zwei McLaren und Renaults herausfordern und mit ihnen kämpfen können!"

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Bahrain GP (05:49 Min.)

Kampfansagen, aber noch ein paar letzte Fragezeichen bei Kevin Magnussen also. Und bei Grosjean? Nicht ganz. Der Franzose wirkt extrem zuversichtlich. " Natürlich sind wir frustriert davon wie das Rennen in Australien für uns geendet ist. Es war hart für uns alle nach all der harten Arbeit. Aber das Mindset ist jetzt wieder ziemlich gut. Wir kommen hierher und richten alles darauf aus, was wir hier ausrichten können. Wir wollen unseren besten Job mit dem Auto machen", sagt Grosjean zu Motorsport-Magazin.com.

Grosjean: Haas weiß jetzt, wie es Pace replizieren kann

Die Strecke sei zwar völlig anders als alles Bisherige in Spanien und Australien, doch glaubt Grosjean nicht, dass sich Haas davon noch länger aufhalten lassen wird. " Wir haben jetzt ein besseres Verständnis als in der Vergangenheit. Das sollte uns schon früh einen guten Eindruck vermitteln, wohin wir mit dem Setup müssen", erklärt Grosjean. "Ich sehe nicht, warum das Auto hier nicht gut sein sollte."

Hauptargument des Franzosen: "Die Basis ist dieses Jahr viel besser. Da macht uns Hoffnung." Zudem werde Haas im weiteren Saisonverlauf nicht erneut so sehr einbrechen, prophezeit Grosjean. "Die Entwicklungsrate wird höher sein als in vorherigen Jahren, wir wollen mehr Updates bringen", kündigt der Franzose an. Das sei dank gegenüber 2017 jetzt größerer Manpower möglich.

Grosjean: In Australien nicht einmal alles abgerufen

Nächstes Argument: Haas habe in Australien noch nicht am Maximum performt. Grosjean: "Wir müssen jetzt einfach alles richtig hinbekommen. In Australien haben wir es noch nicht einmal ganz. Das Qualifying hätte noch etwas besser sein können. Wir haben nicht alles zu 100 Prozent hinbekommen. Aber trotzdem war es ein sehr gutes Quali-Ergebnis, was ein sehr ermutigendes Zeichen ist. Wir sind definitiv auf dem richtigen Weg und es kommt noch viel."

Grosjean weiter: "Wenn wir es noch besser hinbekommen, dann können wir noch stärker sein!" Bei so viel Optimismus muss sich der Franzose schließlich sogar selbst noch bremsen. "Nicht so stark wie Red Bull, denn die waren zu weit weg. Aber die Lücke nach hinten wäre größer gewesen. Und um auf Mercedes' Level zu kommen, ist auch noch Arbeit zu tun", schiebt Grosjean grinsend nach.