Force India dominierte 2017 das Mittelfeld der Formel 1. Doch beim F1-Saisonstart 2018 in Melbourne war die klare vierte Kraft des Vorjahres plötzlich völlig von der Rolle. Doppel-Aus im Q2, im Rennen von P12 und P13 gestartet keine Punkte für Sergio Perez und Esteban Ocon. Dabei hatte Force India so gehofft.

Schon die Testfahren waren für den Rennstall nämlich alles andere als gut gelaufen. Allerdings hatte das Team dort nur einen Interimsboliden eingesetzt. Erst in Australien kam der echte VJM11, sollte auf einen Schlag die Kohlen aus dem Feuer holen. Doch offenbar kam der Bolide zu spät, um sofort seine volle Performance herausquetschen zu können. Zumal der Force India noch längst nicht ganz fertig war, wie sich spätestens jetzt zeigt.

Denn: In Bahrain bringt der indisch-britische Rennstall jetzt gleich das nächste große Upgrade an den Boliden. "Wir bringen in Bahrain einen ganz neuen Frontflügel, der die Upgrades die wir schon in Melbourne hatten ergänzen wird", berichtet Geschäftsführer Otmar Szafnauer.

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem Bahrain GP (05:49 Min.)

Der bringe den VJM11 auf einen neuen Level. "Damit ist das Auto jetzt ganz anders gegenüber der Spezifikation, die wir bei den Testfahrten eingesetzt haben und wir befinden uns noch immer auf einer Lernkurve", hofft Szafnauer auf durchschlagenden Erfolg des Upgrades für das Upgrade.

Force India plant jetzt Update-Feuerwerk

Und das am besten direkt in Bahrain. "Wir müssen uns dieses Wochenende einfach Punkte zum Ziel setzen", fordert Sergio Perez. Melbourne hat gezeigt, wie eng die Teams im Mittelfeld zusammenliegen, also ist es wichtig, dass wir ein sauberes Wochenende hinlegen und aus jeder Session das Maximum herausholen."

Vor allem mittel- bis langfristig gibt sich Force India jedoch überzeugt, nachlegen zu können. "Das Entwicklungsrennen wird dieses Jahr sehr intensiv", sagt Perez. Kein Wunder heißen einige der Gegner doch Renault und McLaren, die weitaus größere Ressourcen aufweisen als das deutlich kleinere Force India. "Aber ich weiß, dass bei uns gute Dinge kommen", versichert Perez. Man müsse auch angesichts der erstarkten Konkurrenz einfach cool bleiben.

Force India: Melbourne war kein Schock

Perez: "Wir müssen einfach tun, was wir die letzten paar Jahre getan haben und bei jedem Rennen das Auto verbessern. Wir haben seit den Testfahrten schon einen Schritt nach vorne gemacht. Jetzt müssen wir daran anknüpfen." Szafnauer sieht Force India dafür gut gerüstet. "Die neue aerodynamische Basis [dieses Autos] bietet großes Entwicklungspotential und wir haben noch einige Dinge in der Pipeline, die über das ganze erste Saisonviertel immer wieder Performance-Sprünge bringen werden", versichert der COO des Teams.

Insgesamt könne man aber nichts daran ändern, dass es 2018 im Mittelfeld enger denn je zugehen werde. "Das hat sich schon bei den Testfahrten gezeigt, deshalb waren wir in Melbourne nicht großartig geschockt", kommentiert Szafnauer die starke Konkurrenz, zu der jetzt auch Haas zu zählen scheint. Wie nachhaltig müssen die Amerikaner jedoch erst noch beweisen. Gute Saisonstarts hatte das US-Team bereits in den Vorjahren hingelegt, allerdings nie derart beeindruckende. Allerdings war Haas immer im weiteren Verlauf eingebrochen.

Force India geht jedoch davon aus, 2018 mehr Ups und Downs im Kampf um Zählbares zu erleben. "Ich denke, dass sich die Punkte dieses Jahr mehr auf die verschiedenen Teams aufteilen werden", sagt Szafnauer. "Den vierten Platz zu halten wird eine große Aufgabe. Unser Ziel ist weiter, diesen vierten Platz zu verteidigen und wir werden hart kämpfen, dahin zurückzukommen. Es war erst ein Rennen und die Dinge können sich in der Formel 1 sehr schnell ändern." Vielleicht ja schon in Bahrain …