Max Verstappen startet den Australien GP der neuen Formel-1-Saison 2018 in Melbourne (morgen um 7:10 Uhr live im TV auf RTL und im Ticker von Motorsport-Magazin.com) von P4. Damit musste sich der schnellere Pilot von Red Bull im Qualifying sowohl Mercedes - klar - als auch Ferrari - knapp - geschlagen geben.

Mehr als sieben Zehntel fehlten Verstappen auf die Rekord-Pole von Lewis Hamilton. Doch auf die Ferrari war es nur eine halbe Zehntel. Mit Blick auf die idealen Rundenzeiten wäre für Verstappen somit P2 drin gewesen. Hätte er, wie es Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen gelang, seine besten Sektorzeiten ebenfalls in eine Runde gegossen, so wäre der Red Bull exakt diese halbe Zehntel vor statt hinter den Ferrari gewesen.

Verstappen: Mit sauberer Runde halbe Sekunde schneller

Genau das stimmt Verstappen deshalb dennoch extrem gut gelaunt, vor allem was seine generellen Aussichten in diesem F1-Jahr mit Red Bull anbelangt. "Jeder hat es gesehen denke ich. Ich habe in Kurve 13 zwei Zehntel gegenüber meiner ersten Runde verloren. Ich habe da einfach am Kurveneingang etwas verloren und den Scheitelpunkt verpasst. Dann bin ich etwas weit gegangen, auf den Kunstrasen gekommen und dann slidet dir das Heck herum, sodass die Hinterreifen zu heiß werden. Das ist nicht ideal. Insgesamt war es aber ein ziemlich gutes Qualifying", sagt Verstappen.

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Dabei geht es dem Niederländer nicht nur um den Vergleich mit Ferrari. "Lewis scheint weit vorne, aber wenn wir eine saubere Runde zusammen bekommen hätten, dann wäre das eine halbe Sekunde gewesen", meint Verstappen sogar. Weil das nicht zum Ranking der idealen Rudenzeit passt, bedeutet das: So wirklich perfekt traf es Verstappen offenbar nie. Und das bedeutet: Der RB14 kann noch deutlich mehr, als im Qualifying in Australien zu sehen.

Mercedes Party-Modus kostet Red Bull nochmal drei bis vier Zehntel

Damit nicht genug. Im Rennen kann alles noch einmal anders aussehen, Stichwort Power-Modus von Mercedes. "Damit sind es nochmal drei bis vier Zehntel", meint Verstappen. "Es ist heute also nicht so schlecht gewesen ...", sagt er mit einem verschmitzten Lächeln. "Das ist nicht unsere beste Strecke im Kalender, aber unser Chassis funktioniert sehr gut. Deshalb bin ich nicht sehr besorgt", ergänzt der Red-Bull-Fahrer gegenüber Motorsport-Magazin.com.

"Generell hat sich das Auto hier sehr gut verhalten. Besser kann es aber immer noch etwas sein. Etwas mehr Grip an der Front etwa", schildert Verstappen. Eine Einschätzung, die auch Teamkollege Daniel Ricciardo, im Qualifying zweieinhalb Zehntel hinter Verstappen, 1:1 teilt. Verglichen mit 2017 in Australien sei der Fortschritt des RB14 gegenüber dem RB13 eklatant. "Es ist viel, viel besser. Ein massiver Schritt nach vorne. Das Auto verhält sich stark. Ich bin sehr happy damit", schwärmt Verstappen.

Max Verstappen schwärmt: Red Bull RB14 massiv besser

Einzig die Power bereitet Max Verstappen also weiter Kopfzerbrechen. "Das macht es natürlich viel härter. Wenn du im Qualifying immer hinten bist und überholen insgesamt recht schwierig ist. Aber wir wussten das schon. Inzwischen seit zwei, drei Jahren ...", so Verstappen. Eine großartige Veränderung habe er hier ohnehin nicht erwartet, auch nicht durch Updates im Jahresverlauf.

Für das Rennen in Melbourne setzt Verstappen neben des am Sonntag aus seiner sicht hoffentlich geringeren Leistungsnachteils durch fehlenden Power-Modus bei Mercedes vor allem auf die Reifen. Red Bull zog mit dem Supersoft ins Q3 ein, startet also auf der härteren Mischung. Verstappen: "Hoffentlich wird das ein Vorteil für uns. Ich denke, dass das besser funktionieren wird. Aber es ist immer ein kleines Ratespiel." Sebastian Vettel sieht das natürlich ganz anders: "Wir denke, wir haben es besser gemacht."