Das neue von Liberty Media in Abu Dhabi vorgestellte Formel-1-Logo läutet den Beginn einer neuen Ära ein. Unter der Führung der US-Amerikaner soll die Königsklasse ab der Saison 2018 frischer und vor allem stärker auf dem Unterhaltungsmarkt positioniert werden. Lewis Hamilton und Sebastian Vettel gehörten allerdings zu den ersten Kritikern, die keine Notwendigkeit für ein neues Logo sahen.

"Ich habe das alte eigentlich sehr gemocht", so Hamilton. Der Weltmeister zählte der bei der Präsentation im Rahmen der Siegerehrung neben Valtteri Bottas und Sebastian Vettel zu den ersten Piloten, die mit dem neuen Logo abgelichtet wurden. "Sag doch einfach, dass dir das neue nicht gefällt", warf Vettel in der FIA-Pressekonferenz scherzhaft ein.

"Das Problem mit Logos ist... ich denke, das was wir vorher hatten war ein Logo mit hohem Wiedererkennungswert", sprach sich Hamilton für das im Jahr 1994 von Bernie Ecclestone und seinem Team eingeführte Logo aus. Das alte Markenzeichen der Formel 1 hat für den Briten eine ähnliche Symbolik wie die Logos legendärer Teams und Hersteller.

"Stellt euch nur mal vor, Ferrari würde sein Logo ändern oder Mercedes würde seines ändern. Ich denke nicht, dass das neue dieselbe Bedeutung hat", zweifelt Hamilton an, dass sich die Königsklasse und ihre Anhänger auf Anhieb mit Liberty Medias Schaffung identifizieren können. "Aber vielleicht gewöhnt man sich daran."

Neben dem Mercedes-Star zählt auch Vettel zu den Fürsprechern des Logos aus der Bernie-Ära. "Mir gefiel das alte besser", so der Heppenheimer. Abu-Dhabi-Sieger Bottas reagierte gewohnt diplomatisch. "Was hat denn mit dem alten nicht gestimmt? Ich weiß nicht, aber ich denke, es ist ziemlich cool", gibt er Liberty Medias Idee eine Chance.

Formel 1 - Reporter-Legende Walter Koster: Hart, aber herzlich (08:26 Min.)

Liberty Media: Ecclestones Formel-1-Logo war nicht mehr zeitgemäß

Dass der Umbruch nicht überall auf Gegenliebe stoßen würde, hatten die Rechteinhaber der Formel 1 schon vorher auf dem Plan gehabt. "Immer wenn eine Marke sich verändert, und besonders wenn es eine ist, die so viel Leidenschaft weckt, musst du mit diesen Reaktionen rechnen", so Libertys Marketingboss Sean Bratches.

Die Tatsache, dass es zu Kritik kommt, ist für ihn ein positives Zeichen: "Es ist normal, dass die Menschen Veränderungen nicht mögen. Aber es ist gut, denn das zeigt, dass ihnen die Marke etwas bedeutet." An der Notwendigkeit für einen Umbruch ändert das für Liberty Media allerdings nichts.

Das Logo aus dem letzten Jahrtausend war in den Augen der neuen F1-Promoter schlichtweg nicht mehr zeitgemäß. "In unserem digitalen Zeitalter haben große Marken wie Starbucks oder Coca Cola längst ihre Logos vereinfacht, der Klarheit wegen. Das ist bei uns nun auch der Fall", so Bratches.

Abgesehen davon sei die Idee hinter dem alten Logo nicht auf den ersten Blick klar erkennbar gewesen und das Design hätte sich auf Fanartikeln nur schlecht umsetzen lassen: "Viele Leute haben nie erkannt, dass eine unsichtbare 1 zwischen dem F und der 1 war. Das neue Logo ist klarer. Außerdem war es schwierig, die Dynamik des alten Logos bei der Bestickung auf T-Shirts und anderen Artikeln rüberzubringen."