Im Laufe der Saison wurde immer deutlicher, dass die Teams immer wieder die weichsten Mischungen der Pirelli-Pneus wünschten. Einige wenige Strecken waren die Ausnahme, daher gab Pirelli zuletzt in Mexiko und den USA immer die drei weichsten Mischungen zur Verfügung. In Brasilien geht Pirelli jedoch eine Nummer härter.

Zur Auswahl für das Rennen in Sao Paulo standen der Medium, Soft und Supersoft. Da die Strecke aber bereits im vergangenen Jahr bei ähnlichen Reifen nur wenig Belastung darfstellte, fielen die Bestellungen der zehn Formel 1 Teams insgesamt sehr ähnlich aus. Denn von den Medium Pneus bekommt kein Team mehr als den einen Pflichtsatz pro Fahrer geliefert. Ob der dann überhaupt zum Einsatz kommt ist fraglich.

F1 Brasilien: Top-Teams mit fast gleicher Wahl

Dementsprechend fällt die Wahl bei den Top-Teams ziemlich ähnlich aus. Dabei geht Mercedes die konservativste Strategie. Beide Fahrer bekommen je vier Sätze Soft und acht Sätze Supersoft. Red Bull splittet seine Strategie. Während Ricciardo ähnlich bereift ist wie die Silberpfeil-Piloten, tauscht das Team bei Verstappen einen Soft gegen einen Supersoft-Satz.

Ferrari geht noch etwas aggressiver an das Wochenende und hat für beide Fahrer neun Sätze der Supersoft Pneus bestellt und drei Sätze der Softs. Bis zum entscheidenen Teil des Rennwochenendes, der Qualifikation dürften sich die Kontingente aber wie in den meisten Fällen wieder angeglichen haben.

Williams und Renault zocken in Brasilien

Noch ein wenig aggressiver reisen Williams und Renault nach Sao Paulo. Bei den Soft-Pneus bestellten beide Teams für ihre Fahrer nur je einen zusätzlichen Satz, sodass sie pro Pilot je zehn Sätze der Supersoft-Reifen haben, um Erkenntnisse für das Rennen zu ziehen. Aufgrund der verfügbaren Reifen dürfte demnach klar sein, auf welcher Mischung die meisten Rennrunden absolviert werden dürften.

Über die Pirelli-Reifenwahl in der F1-Saison 2017: Von insgesamt 13 verfügbaren Sätzen darf jedes Team zehn frei wählen, die übrigen werden von Pirelli festgelegt und umfassen einen Satz pro Mischung, die für Qualifikation (die weichste Mischung) und Rennen (je einen Satz der beiden härteren) vorgesehen sind. Somit bestehen für die Rennställe durchaus große Freiheiten. Einzig in den ersten Saisonrennen war die Reifenwahl von Pirelli vorgegeben worden. Hintergrund waren die völlig neuen Konstruktionen im Vergleich zur Vorsaison.