Am 31. Oktober 2017 wird die Zukunft der Formel 1 entschieden. An diesem Tag findet das vorerst finale Treffen der Motorengruppe in Paris statt. FIA und der kommerzielle Rechteinhaber laden ein letzte Mal die Motorenhersteller ein, um ihre Vision des 2021er Formel-1-Motors zu präsentieren.

Die Ziele sind klar: Lauter soll er werden und billiger. Am besten soll das auch noch mit mehr Leistung einhergehen. Doch die Leistung ist nicht das Problem der aktuellen Motoren. Um die Ziele zu erreichen gibt es die unterschiedlichsten Ansätze.

Allen voran Red Bull, im Meeting durch Aston Martin vertreten, will einen doppelt aufgeladenen V6-Motor, basierend auf dem aktuellen Verbrennungsmotor. Dabei würde die MGU-H, also der elektrifizierte Turbolader wegfallen. Dieses Konzept soll es auch unabhängigen Motorenherstellern ermöglichen, einen Formel-1-Motor zu entwickeln. Auch Cosworth und Mario Illien nehmen an den Meetings teil.

Mercedes hingegen ist ein großer Verfechter der MGU-H. Der elektrifizierte Turbolader ist es, der die Motoren so effizient macht. Allerdings machen viele ausgerechnet die MGU-H für die Kosten- und Lautstärkenproblematik verantwortlich.

Eine Möglichkeit, die MGU-H zu behalten, wäre es, Einheitsteile einzuführen. Je mehr Teile standardisiert werden, desto einfacher können kleinere Motorenhersteller auch einen Motor mit MGU-H entwickeln.

Die großen Konzerne wehren sich aber gegen zu viele Einheitsteile. Allen voran Ferrari, wie Präsident Sergio Marchionne Motorsport-Magazin.com sagte: "Wenn wir unsere Fähigkeiten verlieren, unser Können in diesem Kontext zu zeigen, dann ist es nicht wert, Rennen zu fahren. Solange ich CEO bin - die anderen Leute können machen was sie wollen - werde ich es nicht erlauben, Einheitsmotoren in der Formel 1 zu fahren. Wenn es soweit kommt, genießt den Sport!"

Ferrari droht Liberty: Haben unseren Standpunkt klar gemacht

Letztlich ist fraglich, wer bei den Motorendiskussionen das Sagen hat. In der Vergangenheit setzten sich meist die Hersteller durch, doch das soll es in Zukunft nicht mehr geben. Nicht die FIA, die eigentlich für die Regulierung des Sports zuständig ist, sondern der neue kommerzielle Rechteinhaber Liberty Media zieht das technische Reglement immer mehr an sich.

"Wir haben unseren Standpunkt gegenüber Liberty Media sehr klar gemacht", betont Marchionne. "Es ist eine schwierige Diskussion. Im Falle von Ferrari ist die Power Unit das Herz der Entwicklung unseres Autos." Heißt im Klartext: Präsentieren Liberty und FIA am 31. Oktober einen Formel-1-Motor mit zu vielen Einheitsteilen, will Ferrari diese Richtung nicht mitgehen.