Kurios begann das zweite Freie Training zum USA GP der Formel 1 in Austin für die Local Heroes des Haas F1 Teams. Erst drehten Romain Grosjean (Kurve elf) und Kevin Magnussen (Kurve 19) fast unmittelbar hintereinander Pirouetten auf dem Circuit of the Americas, dann gerieten die Teamkollegen auch noch gegenseitig aneinander.

Im Infield, einer dem Motodrom von Hockenheim nachempfundenen Streckenpassage, wollte Kevin Magnussen unbedingt vorbei an Romain Grosjean, fühlte sich in Kurve 14 massiv von seinem Teamkollegen aufgehalten, behindert. "Würdest du bitte aus dem Weg fahren?", funkte der Däne genervt.

Als ob es Grosjean gehört hätte keifte der Franzose ebenfalls in den Boxenfunk: "Super intelligent war das da von Kevin!" Gemeint war damit Magnussens Überholvorgang eine Kurve später - mit der Brechstange, und das nur im Training.

Die Haas-Crew quittierte die Szene in der Garage mit höchst belustigtem Mienenspiel. Wenig später fing die TV-Kamera noch eine Nahaufnahme von einer passenden Applikation auf Grosjeans Helm ein. Dort befindet sich eine Sprechblase mit dem Inhalt: "Ich beklage mich nicht!" Eine Reminiszenz an die berüchtigten Funk-Eskapaden Grosjeans der Vergangenheit.

Dass die ganze Angelegenheit zwischen Grosjean und Magnussen allerdings einzig in der Hitze des Augenblicks für Erregung sorgte, zeigen nicht nur die belustigten Blicke der Mechaniker, sondern auch das später ausbleibende Nachtreten. Keine bösen Kommentare in den Interviews der Haas-Piloten.

FP2-Highlights im Video - inklusive Grosjean vs. Magnussen:

Ohnehin hatten Grosjean und Magnussen da schon ganz andere Sorgen. Nach dem jüngsten Aufschwung des Haas-Teams beim vergangenen Grand Prix in Japan lief es ausgerechnet im Heim-Training so gar nicht rund: Grosjean beendete den Tag als Letzter, musste sich selbst Sauber geschlagen geben. Magnussen kam ebenfalls nicht über P14 hinaus.

"Wir haben nicht das Beste aus allem herausgeholt, was uns möglich gewesen wäre. Wir hatten am Nachmittag ein Problem mit dem Ultrasoft, sodass wir im Zeitentableau sehr weit weg waren. Wir müssen noch arbeiten, aber ich denke, das hat einfach mit unserem Umgang mit den Reifen zu tun", sagt Grosjean.

Etwas positiver, aber noch längst nicht zufrieden die Einschätzung Magnussens: "Ich würde nicht sagen, dass es ein schlechter Tag war. Es ist immer gut, rauszugehen und ein Gefühl zu bekommen. Das Auto fühlt sich okay an, wir hatten ein paar technische Probleme, die wir aussortieren müssen, aber die Balance fühlt sich nicht allzu schlecht an."