Pascal Wehrlein will sich zwar in Austin beim US GP einmal mehr nur auf das bevorstehende Rennwochenende konzentrieren, in Wahrheit dürften dem Sauber-Piloten aber wohl derzeit auch noch andere Gedanken durch den Kopf gehen: Drei Rennen vor Ende der Saison steht Wehrlein noch immer ohne Formel-1-Cockpit für die Saison 2018 da.

"Es gibt noch immer nichts Neues", sagte er am Donnerstag in Austin. "Es wäre schön, vor dem letzten Rennen Klarheit zu haben, denn wenn die Saison zu Ende ist, macht man sich Gedanken. Es wäre schön, wenn ich es bis dahin wüsste, es ist aber auch nicht schlimm, wenn es länger dauert."

Doch die Möglichkeiten für den DTM-Champion von 2015 werden weniger. Bei Sauber testet beim US GP im 1. Freien Training bereits Charles Leclerc, der bis Saisonende weitere Testmöglichkeiten abwechselnd in Marcus Ericssons und Wehrleins Cockpit erhält. Der Monegasse, der erst kürzlich den Titel in der Formel 2 gewann, gilt als heißester Anwärter für ein Sauber-Cockpit in der kommenden Saison - neben Ericsson, der seinen Platz sicher haben sollte.

Für Wehrlein bleiben somit nur Toro Rosso und Williams. Alle anderen Teams haben ihre Fahrer für die Saison 2018 schon bestätigt. Dass Toto Wolffs Erzfeind Dr. Helmut Marko jedoch einen Mercedes-Junior unter Vertrag nimmt, darf wohl angezweifelt werden.

Wehrlein auf Cockpit-Suche 2018: Williams oder DTM?

Bleibt für Wehrlein nur noch Williams. Dort hat Milliardärs-Sohn Lance Stroll seinen Platz sicher, doch das zweite Cockpit ist noch zu vergeben. Felipe Massa würde gerne bleiben, aber Williams zweifelt an der Pace des eigentlich schon zurückgetretenen Brasilianers. Deshalb absolvierten zuletzt Robert Kubica und Paul Di Resta private Testfahrten in einem 2014er Williams in Silverstone und auf dem Hungaroring.

"Ich habe mitbekommen, dass die beiden für Williams testen, mehr nicht", so Wehrlein zu Motorsport-Magazin.com. Würde der Sauber-Pilot auch gerne im Shootout um das vakante Cockpit mittesten? "Ja, wer würde das nicht?", gestand Wehrlein.

Angeblich soll das Alter ein Faktor sein, weshalb Wehrlein bei Williams nicht ganz oben auf der Liste steht. Hauptsponsor Martini hätte gerne zumindest einen Piloten, der älter als 25 Jahre ist, um weltweit mit einem Piloten werben zu können.

Sollte es 2018 nicht mit einem Platz in der Formel 1 klappen, hat Wehrlein Alternativen. In der DTM wäre spätestens seit dem Abschied von Robert Wickens Richtung Indycar ein Cockpit bei Mercedes frei. Ein Jahr als Testfahrer wäre ebenfalls denkbar, allerdings nicht Wehrleins Plan A. Bereits 2015 reiste er als Ersatzfahrer mit Mercedes zu allen Formel-1-Rennen.

Formel 1 US GP 2017: Die Top-4 Brennpunkte in Austin (03:03 Min.)