Kevin Magnussen ist auf dem besten Wege, es sich mit jedem seiner Fahrerkollegen zu verscherzen. In Malaysia geriet der Däne nun mit Fernando Alonso aneinander. Und wieder einmal ging ein Zweikampf mit dem Haas-Piloten nicht ohne Kollision über die Bühne. Was war passiert?

In Runde 32 wollte Alonso, der bis dato ohnehin nicht sein allerbestes Rennen fuhr, an Magnussen vorbei. Ende der Start- und Zielgeraden schaffte er es dank DRS auch am Haas innen vorbei, kam dadurch aber schlechter in Kurve eins. Alonso wurde am Ausgang der Kurve etwas nach außen getrieben, Magnussen wollte innen kontern und drückte den Spanier noch weiter an den Streckenrand, eher noch darüber hinaus.

Doch Alonso ließ sich das nicht gefallen, hielt die Linie und gab seinerseits Magnussen einen Stoß, um für die gleich folgende Linkskurve die bessere Position zu haben. Alonso setzte sich schlussendlich durch. Was folgte, waren die üblichen Funksprüche, wobei Alonso sich dabei sogar einem Fahrerkollegen anschloss. "Was für ein Idiot, Hülkenberg hat recht!", schimpfte der Spanier in Anspielung an den Zwist zwischen dem Deutschen und Magnussen in Ungarn.

Wenig Freunde für Magnussen

Damals bekamen sich die beiden nach dem Rennen vor laufenden TV-Kameras in die Haare. Nach einem Zwischenfall auf der Strecke raunzte Hülkenberg zu Magnussen: "Mal wieder der unsportlichste Fahrer im Feld", der Däne konterte mit: "Suck my balls, honey".

Tatsächlich ist Magnussen inzwischen bekannt für sehr unsaubere Manöver. Jacques Villeneuve, Weltmeister von 1997 und einer, der bekanntermaßen nicht mit seiner Meinung hinter dem Berg, fand gegenüber Motorsport-Magazin.com in Budapest deutliche Worte. "Abartige Fahrweise von Magnussen - wie in jedem Rennen", machte er aus seiner Ablehnung gegenüber dem Dänen kein Geheimnis.

In Monza, als Magnussen eher das Opfer einer grenzwertigen Aktion von Max Verstappen war, hatte Villeneuve daher kein Mitleid. "Das war nicht cool, aber es war gegen einen Fahrer, der so etwas immer macht und sehr dreckig fährt", sagte er zu Motorsport-Magazin.com.

Auch in Malaysia zeigte Magnussen für die Situation mit Alonso wenig Einsicht und sah die Schuld am Funk nur bei Alonso. "Was zur Hölle macht der Typ da?", so sein Tenor. Die Rennleitung sah übrigens kein strafbares Vergehen von einem der beiden Fahrer vorliegen. Die Stewards verzichteten auf eine Untersuchung.

Haas-Teamchef Günther Steiner konnte wenig überraschend kein Fehlverhalten bei Magnussen erkennen, viel mehr habe sich der Däne etwas getraut, was andere nicht gewagt hätten: Alonso Gegenwehr zu leisten. "Alonso ist es gewohnt, dass ihn jeder durchwinkt, weil er ein charismatischer, sehr guter Fahrer ist, sehr kühn, sehr hart. Und wenn dann jemand dagegenhält... Diese Reputation hat er sich verschafft", meint Steiner. "jemand muss ihn halt von seinem Thron stoßen, wie jeder in seinem Leben irgendwann von seinem Thron gestoßen wird. Ich denke, beide sind ans Limit gegangen. Aber das wollen die Leute doch sehen", so Steiner weiter.