Der Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft 2017 zwischen Ferrari und Mercedes geht nun sprichwörtlich in die heiße Phase: In Malaysia erwartet nicht nur die Fahrer eines der physisch härtesten Rennen des Jahres, auch für die Ingenieure ist Sepang eine Herausforderung.

Ferrari zeigte schon am Donnerstag des Malaysia GP interessante Neuerungen: So sind nun zwei zusätzliche Öffnungen an der Airbox zu sehen. Links und rechts des Lufteinlasses im Überrollbügel wachsen dem SF70H nun kleine Ohren. In den zusätzlichen Öffnungen ist jeweils ein größeres Loch, um die Kameragehäuse nach außen zu führen. Bei der neuen Version fehlt allerdings das kleine Luftleitblech. Optisch erinnert das Gebilde an die Öffnungen für Lotus' Doppel-DRS vor einigen Jahren.

Fraglich ist, ob die zusätzlichen Lufteinlässe tatsächlich nur angebracht wurden, um den heißen Bedingungen am Äquator Tribut zu zollen. Ferrari soll nämlich pünktlich zum Schlussspurt eine neue Motorenspezifikation bringen.

Links neu, rechts alt, Foto: Sutton
Links neu, rechts alt, Foto: Sutton

Im Gegensatz zu Hauptkonkurrent Mercedes haben die Italiener ihren letzten Schuss bei den Motoren noch nicht gebracht. Zumindest beim Verbrennungsmotor und der MGU-K könnte Ferrari straffrei nachlegen. Bei Turbolader und MGU-H ist Kimi Räikkönen schon beim vierten und etatmäßig letzten Exemplar angekommen, Vettel hat sein Kontingent nur beim Turbolader aufgebraucht.

Mit einem neuen Motor könnte auch eine neue Kühlinstallation einhergehen. In der modernen Formel 1 wird im Überrollbügel nicht nur Frischluft für die Verbrennung eingesaugt, je nach Power-Unit-Installation befinden sich auch Kühler für Getriebeöl oder Energierückgewinnungssystem in der Airbox.

Letzter Ferrari-Motor mit weniger Ölverbrauch

Egal wann Ferrari den letzten Motor bringt, einen Nachteil im Kampf gegen Mercedes haben die Italiener: Seit Monza gilt ein strengeres Limit für den Ölverbrauch. Weil die FIA glaubt, dass manche Hersteller gezielt Motoröl in den Verbrennungstrakt befördern, um zusätzliche Leistung zu gewinnen, wurde ein Maximalverbrauch eingeführt.

Für Motoren, die vor dem Italien GP eingeführt wurden, gilt das Limit von 1,2 Liter pro 100 Kilometer. Seit Monza dürfen neue Motoren nur noch 0,9 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Mercedes brachte die letzte Ausbaustufe in Belgien, nur eine Woche vor dem Italien GP. Die Hersteller bestreiten allerdings, dem Benzin absichtlich Öl beizumischen. 2018 wurden zusätzlich zum Maximalverbrauch Maßnahmen getroffen, die eine solches Vorgehen unmöglich machen.