Gute Nachrichten für die Formel 1: Wie die Verantwortlichen auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz bekanntgaben, bleibt der Singapur GP bis zur Saison 2021 erhalten. Der aktuelle Vertrag endet mit der Austragung des 2017er Grand Prix, der neue Vertrag hat eine Laufzeit von vier Jahren.
In den letzten Monaten mehrten sich die Gerüchte, wonach Singapur nicht mehr an einer Austragung des Formel 1 GP interessiert sei, weil der finanzielle Aufwand zu hoch sei. Neben den Antrittsgebühren, die der Promoter entrichten muss, schlagen auch die Umbauarbeiten auf den Straßen und die künstliche Beleuchtung jedes Jahr mit mehreren Millionen zu Buche.
Rund 150 Millionen Singapur Dollar (rund 93,5 Mio. Euro) ließ sich Singapur die Austragung zuletzt jährlich kosten. Nachdem die Kosten in den vergangenen zehn Jahren immer weiter stiegen, sollen die Kostren nun wieder auf 135 Millionen Singapur Dollar (rund 85 Mio. Euro) sinken. Die Regierung beteiligt sich weiterhin mit 60 Prozent an den Kosten.
Wirtschaftsminister Iswaran erklärt die niedrigeren Kosten trotz Inflation mit effizienteren Abläufen, da man nun schon zehn Jahre Erfahrung mit der Austragung habe. Außerdem habe man neue Einnahmequellen generieren können. Allerdings wird auch gemunkelt, dass die neuen kommerziellen Rechteinhaber Singapur bei den Antrittsgebühren etwas entgegengekommen sind. "Zu diesen Zahlen sagen wir nichts", kommentierte Formel-1-Boss Chase Carey nur.
Dass sich die Vertragsverlängerung so lang hinauszögerte, hatte aber nicht nur finanzielle Gründe. "Es waren einige Verhandlungsrunden nötig", bestätigt Wirtschaftsminister S Iswaran. "Zum einen gab es eine Änderung in der Formel-1-Führung. Deshalb konnten wir erst zu Beginn des Jahres richtige Verhandlungen führen. Außerdem wollten wir die Visionen der neuen Eigentümer kennenlernen und sehen, ob sie mit unseren Vorstellungen einhergehen. Und zuletzt wollten wir auch unsere eigenen Ziele überdenken."
Singapur erhofft sich durch den GP einen weiteren Tourismus-Boom. Zwischen 40 und 50 Prozent der Rennbesucher kommen aus dem Ausland. In zehn Jahren hat der GP rund 450.000 Besucher zusätzlich nach Singapur gelockt und 1,4 Milliarden Singapur Dollar zusätzlich in die Kassen spielt.
Der Singapur GP ist inzwischen zu einem Saisonhighlight avanciert. 2017 wird das Rennen bereits zum zehnten Mal ausgetragen. 2008 fand auf dem Straßenkurs Marina Bay Street Circuit das erste Nachtrennen in der Geschichte der Formel 1 statt. "Es ist ein ikonisches Rennen im Kalender", sagte Chase Carey. "Es ist ein Vorreiter in Sachen Event: Die ganze Woche vor dem Rennen geht es hier schon rund, das Rennen ist dann der Höhepunkt."
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