Seit dem Nürburgring Wochenende gibt es wieder einmal nur noch ein Qualifying. Entsprechend werden wir noch heute Abend erfahren, wer den morgigen achten WM-Lauf des Jahres von der Pole Position in Angriff nehmen darf. Ob er aber auch tatsächlich der Schnellste auf dem Circuit Gilles Villeneuve war, werden wir hingegen nie erfahren.

Wer holt die Pole?

Kimi Räikkönen Nach drei McLaren-Bestzeiten aus vier Freien Trainings und einer beeindruckend schnellen Bestzeit in der letzten Session muss der Finne natürlich als heißer Anwärter auf seine vierte Saison-Pole angesehen werden. Die große Frage wird sein: Wird Räikkönen mit einer ähnlichen Spritladung wie die Konkurrenz antreten können oder opfert er die Pole zugunsten der Rennstrategie?

Fernando Alonso Der WM-Spitzenreiter konnte auch an diesem Wochenende überzeugen. Sein R25 wirkte zudem im Vergleich zum MP4-20 nicht mehr ganz so 'unterlegen' wie noch vor zwei Wochen in der Eifel. Entsprechend muss auch der Spanier als Favorit für den Startplatz an der unerwartet heißen kanadischen Sonne angesehen werden.

Juan Pablo Montoya Es gab Zeiten, da war der heißblütige Kolumbianer an jedem Rennwochenende Anwärter auf die Pole Position. Nachdem er in dieser Saison klar im Schatten seines Teamkollegen stand, scheint er mittlerweile die Verletzungsprobleme sowie die diversen sonstigen Hindernisse hinter sich gelassen zu haben. Demnach muss auch mit dem Südamerikaner gerechnet werden. Allerdings erschien Räikkönen zumindest im vierten Training klar besser.

Giancarlo Fisichella Auch der Vierte im McLaren-Renault-Bunde kommt für die Pole in Frage. Selbst da Giancarlo Fisichella zuletzt das Pech geradezu an den Rennhandschuhen kleben hatte. Der Circuit Gilles Villeneuve lieferte für den Römer in der Vergangenheit aber schon oftmals starke Ergebnisse. Warum also nicht auch diesmal? Sein Material ist jedenfalls ebenso gut wie jenes des spanischen WM-Leaders...

B·A·R Honda Nach dem enttäuschenden Nürburgring-Wochenende meldeten sich Takuma Sato und Jenson Button heute überraschend stark und in alter Frische zurück. Dennoch dürften die Weißen im Kampf um die Pole - selbst mit einem leichteren Auto - keine Rolle spielen. Ein Startplatz in den ersten drei Reihen erscheint derweil aber als wahrscheinlich.

Williams Vor dem Wochenende wurden die Weiß-Blauen als Geheimfavoriten gehandelt. Nach den vier Trainingseinheiten scheinen sie jedoch zu weit weg zu sein, um Nick Heidfelds Pole-Erfolg aus der Eifel wiederholen zu können. Dennoch hat Williams in diesem Jahr schon mehrmals bewiesen, dass sie gerade im Qualifying noch einmal einen Sprung nach vorne machen können.

Toyota Die Japaner aus Köln-Marsdorf ließen erst im letzten Freien Training durchblicken, dass sie an diesem Wochenende vielleicht zu mehr als nur den vorderen Mittelfeldrängen fähig sind. Im Gegensatz zu den vergangenen Rennwochenenden war es hierbei Ralf Schumacher und nicht Jarno Trulli, der in Montreal den Ton angab.