Das Duell McLaren gegen Renault spitzte sich im vierten und letzten Freien Training des Großen Preises von Kanada noch einmal zu. Und mit British American Racing mischte sich auch noch ein drittes Team in den Kampf um die vorderen Plätze ein.

Der Rundengeiz. Etwas zügiger als noch im erste Samstagstraining gingen die Aktiven in der letzten Freien Trainingssitzung dieses Wochenendes ans Werk. Dennoch hielten sich die abgespulten Runden stark in Grenzen.

Der Asphalt. Die Asphaltprobleme die sich während der dritten Session durch aufgeplatzte Zementausbesserungen in den Mittelpunkt gerückt waren, wurden in der halbstündigen Pause zwischen den Trainings von Charlie Whiting in Augenschein und für unbedenklich befunden.

Die Zwischenfälle. Den ersten Dreher des heutigen Tages fabrizierte Minardi-Pilot Christijan Albers, der seinen PS05 in der Haarnadel ohne Beschädigung um die eigene Achse zwirbelte und kurz vor Schluss noch einen weiteren Dreher zelebrierte. Nicht viel besser erging es zur Halbzeit des Trainings Weltmeister Michael Schumacher, der seinen Ferrari auf der Suche nach Grip verlor und sich drehte. Aber auch er konnte ein Anschlagen seines Autos verhindern. Jarno Trulli kam kurz danach nicht aus der Boxengasse heraus und musste von seinen Mechanikern wieder zurück geschoben werden. Zudem probten Karthikeyan, Massa und Coulthard die Offroad-Tauglichkeit ihrer Boliden.

Die Motoren. Bis auf Jarno Trulli gab es auch im vierten Freien Training keine Probleme an der Technikfront zu vermelden. Kurz vor dem Ende des Trainings sorgte allerdings ein langsam in die Box zurückkehrender Michael Schumacher noch einmal für Sorgenfalten am Ferrari-Kommandostand.

Die Reifen. An die Tatsache, dass der beste Bridgestone-Pilot ein rotes Auto fährt, haben wir uns schon lange gewöhnt. Daran dass dieser sich rund um Rang zehn ansiedelt mittlerweile ebenfalls. Ob dies jedoch ausschließlich an den Reifen liegt, bleibt zu bezweifeln. Ein Vergleich zwischen Bridgestone und Michelin hinkt deshalb etwas.

Die Platzierungen. In den Schlusssekunden des Trainings übernahm Kimi Räikkönen mit beinahe einer halben Sekunde Vorsprung die Spitze des Feldes vor Fernando Alonso, seinem Teamkollegen Juan Pablo Montoya und Giancarlo Fisichella. Bester Nicht-McLaren- oder Renault-Pilot wurde Takuma Sato auf Rang fünf. Hinter ihm reihten sich Ralf Schumacher, Jenson Button, Michael Schumacher und Nick Heidfeld ein.

Die Analyse. Für das Qualifying scheinen die Vorzeichen klar zu sein: Die Pole wird in einem Duell zwischen Silber und Gelb-Blaue entschieden - jedenfalls so weit es um die reine Performance und nicht nur die Spritmenge geht. Überraschend stark präsentierte sich auch British American Racing, die an die Leistung von Imola anzuknüpfen scheinen. Dahinter präsentierten sich Toyota und Williams als beste Verfolger, die vielleicht noch etwas in der Hinterhand haben und womöglich auf eine andere Strategie setzen könnten. Bei Ferrari bleibt derweil wohl nur noch die Hoffnung auf Regen...