Zweimal 45 Minuten stehen den Fahrern und Teams traditionell am Samstagmorgen zur Verfügung, um ihre Setups für das Qualifying und das Rennen endgültig festzulegen, die getroffene Reifenwahl zu überprüfen und noch einmal wichtige Daten zu sammeln. Besonders für die gestern abgeschlagenen Italiener aus Maranello war deshalb die dritte Trainingssession von entscheidender Bedeutung.

Der Rundengeiz. Zu Beginn gab es allerdings wie üblich kaum Fahrbetrieb zu begutachten. Die Fahrer nahmen stattdessen lieber in ihren Cockpits oder am Kommandostand Platz und betrachteten die leere Strecke auf ihren hoch auflösenden Monitoren. Nach dem äußerst aktiven zweiten Freien Training, kehrte der Rundengeiz also wieder zurück.

Der Asphalt Noch am Donnerstagmittag wurde in der letzten Schikane des Circuit Gilles Villeneuve nachträglich zementiert. Und auch von Freitag auf Samstag wurde der neue Asphalt in diversen Kurven ausgebessert. Allerdings darf dies wohl nicht als kanadische Wertarbeit bezeichnet werden, da Juan Pablo Montoya bereits auf seiner ersten Runde per Boxenfunk bemängelte, dass der neu aufgetragene Zement schon wieder aufbricht. An der Asphaltfront droht an diesem Wochenende also noch jede Menge Ungemach.

Die Zwischenfälle. Auch heute Morgen galt wieder: Kaum Fahrbetrieb auf der Strecke, bedeutet viel Betrieb an der Boxenmauer und keine Zwischenfälle auf der Strecke.

Die Motoren. So einfach ist es Texte zu verfassen: Kein Fahrbetrieb bedeutet auch, dass es keine technischen Probleme, egal ob an Motoren oder sonstigen Teilen, gab.

Die Reifen. Ein entscheidender Faktor auf dem Reifensektor ist an diesem Wochenende der neue Asphalt, der von vielen Fahrern und den Reifenherstellern aber gelobt wurde. Noch wichtiger könnte jedoch die unerwartet große Hitze werden, welche sich schon am heutigen Morgen bemerkbar machte und bei Bridgestone wohl nicht nur wegen der Temperaturen einige zusätzliche Schweißtropfen auf die Stirn treiben wird.

Die Platzierungen. An der Spitze reihten sich die beiden Renault-Piloten Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella vor dem WM-Zweiten Kimi Räikkönen und den beiden stark verbesserten B·A·R von Takuma Sato und Jenson Button ein. Dahinter teilt Michael Schumacher auf Rang sieben die beiden Williams-Piloten, bei denen Mark Webber geringfügig schneller als Nick Heidfeld war, Die Top10 komplettieren Juan Pablo Montoya und Felipe Massa

Die Analyse. Neben den erwarteten Favoriten von McLaren und Renault mischten sich heute Morgen auch noch British American Racing und die Piloten des Geheimfavoriten BMW-Williams unter die Spitzenleute aus Woking und Grove. Die beiden Ferrari mischten sich indes zusammen mit Sauber und Toyota ins Mittelfeld.