Formel 1 Spa 2017: Die Tops & Flops (00:34 Min.)

Top: Mick in Schumis Benetton

Es war ein echter Gänsehaut-Moment rund eine Stunde vor dem Rennstart in Spa: Mick Schumacher drehte eine Ehrenrunde im Benetton, mit dem Papa Michael 1994 seine erste Weltmeisterschaft in der Formel 1 gewonnen hatte. Micks Fahrt war eine Hommage an den ersten Sieg des Rekord-Champions vor 25 Jahren. Eigentlich hätte der Formel-3-Junior zwei Runden fahren sollen, doch ein Unfall beim vorangegangenen Supercup-Rennen würfelte den Zeitplan durcheinander.

Top: Die Formel 1 boomt

Die F1 im Jahr 2017 macht Spaß. Das merken auch die Fans und strömen wieder an die Rennstrecken dieser Welt. In Spa waren am Wochenende 265.000 Fans vor Ort - welche andere Sportart kann das von sich behaupten? Gefühlt 300.000 der 265.000 Zuschauer waren in Oranje gekleidet - Verstappen-Supporter wohin man schaute. Immerhin tat ihnen Max den Gefallen und parkte seinen Red Bull direkt vor den Tribünen auf der Kemmel-Geraden... Schön auch im sportlichen Sinne: In dieser Saison konnte noch kein Fahrer zwei Rennen hintereinander gewinnen. Das gibt es erst zum zweiten Mal in der Geschichte, 1986 und zuletzt 2012.

Top: Hamilton auf dem Weg zur Legende

68 Pole Positions, mit dem großen Michael Schumacher gleichgezogen, 200. Rennen in der Formel 1 gewonnen, WM-Rückstand auf 7 Punkte verkürzt: Das waren die Kennzahlen rund um Lewis Hamilton in Spa. Der Silberpfeil-Star setzt seine Rekordjagd fort, schon in Monza könnte er Schumis Pole-Rekord knacken. "Ich bete für Michael", sagte ein sichtlich ergriffener Hamilton nach dieser fabelhaften Leistung. Kurios: Ausgerechnet ein falscher Motor-Modus nach dem Re-Start leitete seinen Sieg ein. Das Glück des Tüchtigen?

Top: Daniel Ricciardo, Podest-Dieb

Danny Ricciardo entwickelt sich zum Meisterdieb der Formel 1. Wenn Ferrari und/oder Mercedes patzen, ist der Honey-Badger stets zur Stelle. Der wohl am meisten unterschätzte Fahrer der Königsklasse schnappte sich in Spa seinen sechsten Podestplatz - er stand also in jedem zweiten Rennen auf dem Treppchen. Genauso häufig, wie Teamkollege Max Verstappen dieses Jahr ausgefallen ist...

Flop: Verstappen auf Alonsos Spuren

"Ich habe fast so viele Ausfälle wie Alonso", stellte Max Verstappen nach dem Spa-Aus besorgt fest. In der Tat macht der Niederländer dem McLaren-Star so langsam Konkurrenz. Max fiel am Sonntag zum sechsten Mal in bislang zwölf Rennen aus - Alonso kommt auf acht Ausfälle. "Wir alle wissen, was los ist: Das Material ist nicht gut genug", stellte sich Papa Jos Verstappen vor seinen Junior. Immerhin einer nahm es mit Humor: Daniel Ricciardo. Auf die Frage, ob Verstappen etwas anders mache als er, antwortete der Australier im Scherz: "Ja, sicher... Ich mache viele Dinge mit meinem Fahrstil, die sehr nett zum Auto sind. Ich spreche mit ihm während der Rennen. Ich massiere es. Ich würde es jetzt nicht als Vorspiel bezeichnen, aber es ist sowas Ähnliches. Und Max ist jung, er ist aggressiv, er geht direkt rein!" Und weiter: "Ich weiß, dass ihr jetzt mit den Köpfen schüttelt. Aber war doch klar, dass die Antwort so dämlich ausfallen würde, oder?"

Flop: Krieg bei Force India

Sergio Perez und Esteban Ocon werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Ocon beschuldigte seinen mexikanischen Teamkollegen bei Twitter gar des versuchten Mordes. Und das gleich zweimal, wenn auch mit Smiley versehen. Nach dem Team-Crash in Spa ist Schluss mit lustig. Ab sofort gilt Teamorder bei Force India, sogar Schlimmeres drohte der Rennstall an. Eine interne Rennsperre sei möglich, hieß es.

Flop: Alonso bricht wegen Lustlosigkeit ab?

Ein Gerücht in den Wäldern von Spa: Fernando Alonso soll am Sonntag mit seinem Stotter-McLaren keine Lust mehr gehabt haben, das Rennen zu beenden. In Runde 25 bog er in die Boxengasse ab und parkte sein Auto an der Box. Motorenprobleme hatte er zuvor angekündigt. Aber: Honda hat keine Auffälligkeiten feststellen können. Hatte Alonso schlichtweg keinen Bock mehr, nachdem er informiert worden war, dass es im Rennen nicht mehr regnen werde? Und: Angeblich bleibt er nur bei McLaren, wenn Honda geht.

Flop: Bottas als neuer Räikkönen

Während Kimi Räikkönen bei Ferrari keine Rennen mehr gewinnen darf und für Sebastian Vettel zurückstecken muss, sah die Sache bei Mercedes bislang anders aus. Valtteri Bottas durfte frei gegen Lewis Hamilton fahren und um die WM kämpfen. Mit Platz fünf in Spa könnte sich Bottas dieser Freiheit selbst beraubt haben. Niki Lauda kündigte bereits an: "Ganz klar ist, dass Lewis der absolute Favorit ist für die Fahrer-WM mit sieben Punkten Rückstand. Da werden wir sicher nichts machen, wo er Punkte verliert."