Pascal Wehrlein sorgte am Freitag in Ungarn für einen Schock-Moment. Der Sauber-Pilot verlor im 2. Training am Nachmittag die Kontrolle über seinen Rennwagen und knallte in Kurve 11 in die Reifenstapel. Der Einschlag war gravierend genug, dass der G-Kraft-Sensor im Sauber-Boliden ausschlug.

Wehrlein musste sich deshalb verpflichtend durchchecken lassen, gab wenig später aber grünes Licht. "Das war auf jeden Fall ein harter Crash", sagte er. "Ich war im Medical Center, weil der Crash über 25 G war. Aber es war alles okay."

Giovinazzi lässt grüßen

Wehrlein passierte nachmittags ein ähnlicher Unfall wie ihn zuvor im 1. Training Haas-Ersatzfahrer Antonio Giovinazzi erlitten hatte. Eingangs der elften Kurve übersteuerte der Sauber und Wehrlein verlor die Kontrolle. Auf dem Weg in Richtung Reifenstapel lenkte er noch einmal gegen. So schlug der Mercedes-Junior mit der rechten Seite in die Barrieren ein. Dadurch sorgte er kurzzeitig für rote Flaggen auf der Strecke.

"Das Heck ist ausgebrochen", erklärte Wehrlein. "Warum es an der Stelle ausgebrochen ist, ist noch unklar. Das war ein bisschen komisch. Das Auto ging weg, dann habe ich korrigiert und dann, ja... dann bin ich gecrasht." Den Unfall auf ein Problem am Auto zu schieben, wollte Wehrlein unterdessen nicht: "Es wäre nicht fair, das zu sagen, weil wir das noch nicht gecheckt haben."

Keine Sorge für den Samstag

Durch den Crash war das Training für Wehrlein beendet. Sorgen, dass sich der Unfall auf das weitere Wochenende auswirken könnte, hatte er allerdings nicht. Aufhängung, Power Steering und Dämpfer müssen unter anderem gewechselt werden, wusste er. "Das Chassis sollte in Ordnung sein, haben mir die Mechaniker gesagt", fügte Wehrlein an. "Es sollte alles okay sein, auch das Getriebe."

Sauber, das seinen Motoren-Vertrag mit Ferrari verlängert hat nach den Querelen mit Honda, war mit einigen Updates zum letzten Rennwochenende vor der Sommerpause gereist. Die Sorge, dass das Team nach dem Crash nicht ausreichend Ersatzteile der Upgrades vor Ort haben könnte, teilte Wehrlein nicht. "Normalerweise nicht", antwortete er Motorsport-Magazin.com.

So richtig überzeugt schien er von den neuen Teilen am Auto noch nicht zu sein. Kein Wunder angesichts der Rundenzeiten aus den ersten beiden Trainings. Vormittags fehlten Wehrlein vier Sekunden zur Bestzeit von Daniel Ricciardo. Nachmittags verkürzte er den Rückstand auf 3,2 Sekunden. "Sie funktionieren wie erwartet, brauchen für morgen aber noch etwas Fine-Tuning", sagte Wehrlein, und über den Fortschritt: "Er ist nicht so groß, wie wir gehofft hatten."