Für Carlos Sainz ist 2017 ein ganz entscheidendes Jahr in der Formel 1. Es dürfte sein letztes für Toro Rosso, einst Nachwuchsteam von Red Bull, sein. Der Spanier hat sich längst in der F1 etabliert und steht vor allem bei Renault auf dem Wunschzettel. Erst kürzlich hatte deren Geschäftsführer Cyril Abiteboul kein Geheimnis daraus gemacht, dass der französische Hersteller an Sainz baggert.

Ein Wechsel von Toro Rosso zu Renault für die Saison 2018 ist durchaus vorstellbar, wobei Sainz' derzeitige Vertragssituation nicht ganz klar ist. Ende Juni 2016 hatte Red Bull die Option für ein weiteres Jahr gezogen, während Abiteboul von einem langfristigen Vertrag sprach - und gleichzeitigen Gesprächen mit Sainz' aktuellem Arbeitgeber.

Red Bull oder Abschied

Die einzige Möglichkeit, ihn zum Bleiben zu bewegen, dürfte ein Aufstieg zu Red Bull sein. Das kollidiert allerdings mit den Verträgen von Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Die beiden sitzen mehr als fest im Sattel und haben Vertrag bis Ende 2018.

Am Donnerstag vor dem Österreich Grand Prix machte Sainz erstmals klar, wie er seine Zukunft in der Formel 1 sieht. "Ziel Nummer 1 ist es, nächstes Jahr bei Red Bull zu sein und um Podestplätze, Siege oder was auch immer zu kämpfen", sagte der Sohn von Rallye-Legende Carlos Sainz. "Dafür gebe ich weiter Gas. Wenn das nicht passiert, ist ein viertes Jahr bei Toro Rosso unwahrscheinlich. Ich bin offen für andere Möglichkeiten."

Bereit für den nächsten Schritt

Worte, die man bei Renault gern hören wird. Der bislang schwache Jolyon Palmer wird nach der Saison vermutlich ausgewechselt, mit Sainz könnte Nico Hülkenberg einen neuen Teamkollegen bekommen. Gegebenenfalls könnte eine Ablöse fällig werden, die ein großer Hersteller wie der Renault-Konzern im Zweifel aber locken stemmen könnte.

Steine würden Toro Rosso beziehungsweise Red Bull dem wechselwilligen Sainz wohl nicht in den Weg legen. Mit Pierre Gasly klopft der nächste Absolvent aus der Nachwuchsschule seit längerer Zeit an die Tür zur Formel 1. Der Franzose würde zumindest die Nachwuchs-Philosophie bei Toro Rosso fortführen.

Sainz hat inzwischen andere Ambitionen: "Ich bin auf jeden Fall bereit für den nächsten Schritt. Ich schlag keine Türen zu und schaue, was passiert."