Schlechte Nachrichten für Sebastian Vettel: Wie der Motorsportweltverband FIA gegenüber Motorsport-Magazin.com bestätigte, ist der Unfall mit Lewis Hamilton beim Aserbaidschan GP in Baku noch nicht ad acta gelegt. Ganz im Gegenteil: Am Montag, den 3. Juli wird Vettels Rammstoß gegen Hamilton näher analysiert.

Dabei handelt es sich aber noch nicht um ein richtiges Verfahren gegen Vettel, es soll lediglich die Ursache des Zusammenstoßes genauer geklärt werden. Danach soll feststehen, ob weitere Schritte gegen Vettel eingeleitet werden. Wie es weitergeht, soll auf jeden Fall noch vor dem nächsten Grand Prix in Österreich, der am Wochenende nach der Untersuchung stattfindet, bekanntgegeben werden.

Vettel hatte beim achten Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft 2017 in Baku Lewis Hamilton offensichtlich absichtlich gerammt, nachdem er ihm zuvor unabsichtlich ins Heck gekracht war. Vettel machte Hamilton für die erste Kollision verantwortlich, warf dem Mercedes-Piloten 'Brake-Testing' vor und rastete deshalb völlig aus.

Noch im Rennen hatten die vier Stewards eine Strafe gegen Vettel verhängt. Der WM-Führende musste einmal durch die Boxengasse fahren und dabei zehn Sekunden vor der Ferrari-Garage anhalten. Damit wählten die Kommissare das härteste Strafmaß vor einer Disqualifikation.

Lewis Hamilton und Sebastian Vettel in Baku, Foto: Sutton
Lewis Hamilton und Sebastian Vettel in Baku, Foto: Sutton

Sollte die FIA am 3. Juli zu dem Entschluss kommen, dass der Fall noch nicht vom Tisch ist, drohen Vettel weitreichendere Konsequenzen. Nachdem Vettel Rennleiter Charlie Whiting und Red-Bull-Pilot Max Verstappen im vergangenen Jahr beim Mexiko GP übel beschimpft hatte, ließ die FIA Vettel die Aktion noch durchgehen, weil er sich danach mündlich und schriftlich entschuldigt hatte.

Allerdings teilte die FIA damals in einem Statement auch mit: "Wir möchten bei dieser Gelegenheit darauf hinweisen, dass bei einem zukünftigen Zwischenfall, ähnlich jenem in Mexiko, disziplinarische Maßnahmen getroffen werden, indem der Vorfall dem internationalen FIA Tribunal zur Beurteilung vorgelegt wird."

Sollte es tatsächlich so weit kommen, drohen Vettel drastische Strafen. Michael Schumacher wurden wegen seines Rammstoßes gegen Jacques Villeneuve 1997 in Jerez sämtliche Punkte der Saison und damit auch die Vizeweltmeisterschaft aberkannt. Aufgrund der geringen Geschwindigkeit war Vettels Aktion allerdings relativ ungefährlich. Dennoch: Eine Rennsperre ist denkbar.