Die Gerüchte vom Pfingstwochenende haben sich bestätigt: Robert Kubica hat am Dienstag in Valencia tatsächlich einen privaten F1-Test in einem fünf Jahren alten Lotus absolviert. Zum ersten Mal seit sechs Jahren, zum ersten Mal seit seinem schlimmen Rallye-Unfall, pilotierte der Pole damit wieder einen F1-Boliden.

Den ganzen Tag über hatte die Fangemeinde des Polen schon in den Sozialen Netzwerken gerätselt: Ist es wirklich ihr Idol, das da gerade einen in aktuellen Renault-Farben lackierten Lotus E20 aus der Saison 2012 um den Circuit Ricardo Tormo jagt? Diverse Video-Clips in lausiger Qualität waren lange Zeit das einzige vage Indiz. Erst am frühen Abend die erlösende Bestätigung seitens Renault.

Renault lüftet Geheimnis: Es ist Kubica!

Kubica in Valencia, Foto: Renault/Twitter
Kubica in Valencia, Foto: Renault/Twitter

"Also Leute ... Wir müssen euch über etwas aufklären ...", twitterten die Franzosen los, bauten noch ein letztes Mal kräftig Spannung auf. Dann: "Es ist wahr. Es ist wirklich Robert Kubica. Nach sechs Jahren zurück in einem unserer Autos."

Dazu ein paar Bilder von Kubica zur finalen Bestätigung, schließlich noch ein Video - endlich offiziell, in guter Qualität. Es zeigt Kubica wie er den E20 mit laut dröhnendem V8-Motor an der Boxenmauer vorbeijagt:

Insgesamt 115 Runden, das entspricht eineinhalb Renndistanzen, spulte Kubica in Valencia ab - die rechte Hand ist also offenbar doch wieder ziemlich gut in Schuss. Der Circuit Ricardo Tormo ist übrigens genau jene Strecke, auf der der Pole seinen zuvor letzten Testtag in der F1 bestritten hatte. Damals fuhr Kubica die Testbestzeit - nur vier Tage später ereignete sich der sein Leben verändernde Crash bei einer Rallye in Italien.

Kubica vor weiteren Tests mit Renault?

Während seiner Ausfahrt beklagte sich Kubica Renault zufolge über Grip, Untersteuern und Downforce - eine Remineszenz an die üblichen Beschwerden Kubicas in seiner F1-Zeit vor mehr als einem halben Dutzend Jahren. Dennoch: Ein gewaltiges Lächeln habe er natürlich im Gesicht gehabt, versicherte Renault.

Der Test umfasste Longruns, Qualifying-Simulationen und Übungsstarts. Dass in Zukunft weitere Outings mit Kubica geplant sind, gilt als zumindest nicht ausgeschlossen. Bereits Anfang des Jahres hatte sich Kubica wieder an Openwheeler herangewagt, sowohl GP3- als auch Formel-E-Boliden gestestet.