Williams-Routinier Felipe Massa macht sich in Bahrain über die Pläne McLarens zur Vorbereitung Jenson Buttons auf dessen einmaliges Comeback als Ersatzmann für Indy-500-Ausflügler Fernando Alonso beim Monaco GP lustig. Diese sehen wie folgt aus: Statt Button bei den F1-Testfahrten in der Woche nach dem Bahrain GP in den aktuellen MCL32 zu setzen, soll Simulator-Fahrer Oliver Turvey im Wüstenstaat hinters Lenkrad steigen.

Davon verspricht sich McLaren eine bessere Korrelation zwischen realer Strecke und Simulator. Diese Optimierung des Simulators soll Button mehr helfen als ein ganzer Testtag auf dem Bahrain International Circuit, dessen Layout sich immerhin grundlegend von jenem in Monaco unterscheidet. Button soll sich somit also ausschließlich im Simulator für Monte Carlo rüsten. Soweit die Idee McLarens.

Reaktionen: Alonso pfeift auf Monaco - Indy 500 here we come!: (01:50 Min.)

Massa sieht nur Nachteile im Simulator-Test

Doch Felipe Massa kann diesem Ansatz absolut nichts abgewinnen. "Ahh ... c'mon! Das verstehe ich nicht", sagt der Brasilianer. "Das Auto ist doch völlig anders. Wenn es dasselbe wäre wie vergangenes Jahr, wäre es vollkommen okay. Aber es ist komplett anders. Das ist mein Punkt."

Wenn man schon einen solchen Gratis-Test geschenkt bekomme, solle man ihn in einer solchen Situation auch tunlichst annehmen, meint der Williams-Fahrer. "Dann kannst du 100 Runden fahren und auch die Reifen verstehen. Das kannst du im Simulator so gut wie nicht - habe ich jedenfalls noch nicht erlebt, dass das geht", sagt Massa. Damit ist der Brasilianer jedoch gerade erst richtig warm geworden.

Massa weiter: "Wenn der Simulator so toll wäre - warum wollen dann die meisten guten Fahrer nicht da rein? Wie Hamilton. Der ist doch innerhalb von zwei, drei Jahren nicht einmal in den Simulator gegangen. Um ehrlich zu sein: Der Simulator ist was für die Ingenieure!"

Wie er an Buttons Stelle verfahren würde? "Ich wäre natürlich hier für die zwei Tage", stellt Massa klar. Ob zusätzlich ein Freitagstraining angebracht wäre? "Das ist was anderes, weil du im FP1 ja einen der Fahrer aus dem Auto nehmen musst. Das hängt vom Team ab. Aber wann immer du auch nur einen Fuß ins Auto bekommen kannst, würde ich es sofort machen. Definitiv!"

McLarens 'innovative Drei-Fahrer-Strategie' zahlt sich aus., Foto: McLaren
McLarens 'innovative Drei-Fahrer-Strategie' zahlt sich aus., Foto: McLaren

Große Freude über großartigen Fahrer Button

Strich drunter. Über die Rückkehr JBs als solche freut sich Massa indessen ganz gewaltig. Noch in Abu Dhabi 2016 habe er niemals auch nur im Traum daran gedacht, je wieder mit Button in einem F1-Grid zu stehen. Immerhin hatte da gerade beide ihre Karriere in der Formel 1 eigentlich faktisch beendet. "Natürlich ist es jetzt schön, ihn wieder zu haben. Alle haben ihn gern. Er ist ein großartiger Fahrer", sagt Massa.

Und zumindest in einem Punkt gibt der Brasilianer McLaren schließlich doch noch recht: "Ich war sicher, dass sie ihn ins Auto setzen würden. Denn sie haben ja schon einen Fahrer, der ein Rookie ist. Noch einen zu nehmen; macht da keinen Sinn. Du brauchst jemanden mit Erfahrung. Besonders in Monaco. Monaco ist eine Strecke, auf der du Erfahrung brauchst, um dort Rennen zu fahren", stellt der weise Felipe klar. "Ich weiß sowas."