Schon lange vor dem Debüt des neuen Minardi Cosworth PS05 schwärmte Teamboss Paul Stoddart von seinem neuen Auto, welches Jordan unter Druck setzen sollte. Nachdem diese Zielsetzung bei den ersten Einsätzen des neuen Boliden nicht mehr als ein Wunschtraum war, sorgten die schwarzen Wagen schon am Monaco-Donnerstag für Aufsehen, als Patrick Friesacher beide Jordan-Stammpiloten hinter sich ließ und nur knapp hinter Jordan-Tester Robert Doornbos landete.

Im 1. Qualifying setzte die kleine Truppe aus Faenza und Ledbury diese Serie fort und ließ gleich mit beiden Fahrern die zwei Gelben hinter sich. "Es ist wirklich zufrieden stellend zu sehen, wie sich das Potenzial des neuen Autos entfaltet", strahlte Teamchef Paul Stoddart. "Konstant vor unseren nächsten Rivalen zu liegen bedeutet, dass wir auf dem richtigen Weg sind unsere Ziele zu erreichen."

Jordan-Sportdirektor Trevor Carlin war unterdessen verständlicherweise alles andere als zufrieden. "Es war ein hartes Qualifying für unsere Fahrer. Wir waren hier nicht so gut wie erwartet, aber im Rennen geht es nur darum ins Ziel zu kommen und mit unserer guten Zuverlässigkeit hoffe ich darauf dies zu schaffen."

Ein Ausfall der beiden Minardi, welcher nach den letzten Zuverlässigkeitsprobleme als nicht unwahrscheinlich angesehen werden darf, dürfte wahrscheinlich die einzige Chance von Narain Karthikeyan und Tiago Monteiro sein die Mannen aus Faenza zu überflügeln.

Denn vor allem Patrick Friesacher zeigt auf der Fahrerstrecke Monaco, welche er bereits aus der Formel 3000 bestens kennt, wie gut er ist. "Es war keine schlechte Runde. Ich machte einige kleinere Fehler, aber insgesamt eine ziemlich gute Runde", freute sich der Österreicher. "Wir konnten heute vor beide Jordan fahren und ich hoffe, dass wir nun für den Rest des Wochenendes vor ihnen bleiben werden."

Die Gründe für die Probleme bei den Gelben nennt hingegen Narain Karthikeyan. "Ich hatte ein Problem meine Reifen aufzuwärmen", beklagte sich der Inder. "Ich bin das erste Mal auf dieser fordernden Strecke, weswegen ich es schwierig finde mich damit zurecht zu finden. Dennoch werde ich morgen sehr hart pushen und versuchen keine Fehler zu machen."

Nicht besser erging es seinem Teamkollegen Tiago Monteiro. "Wir hatten etwas Balance- und Setupprobleme und es ist ziemlich knifflig hier zu fahren, wenn dein Auto nicht gut ausbalanciert ist. Das Rennen ist lang und in Monaco ist alles möglich."

Auch für den Niederländer Christijan Albers im zweiten Minardi. "Ich bin nicht so zufrieden wie ich es sein wollte, da ich auf Patrick Zeit verloren habe", räumte der EX-DTM-Vizechampion ein. "Aber ich bin glücklich, dass wir unser Setup verbessern konnten und ich auch meine Zeit bei jedem Run verbessern konnte."