Das Ergebnis des Großen Preises von Mexiko wird nicht zum dritten Mal geändert. Ferraris Einspruch gegen die Strafe für Sebastian Vettel wurde von den Stewards abgeschmettert. Somit bleibt Daniel Ricciardo auf Platz drei, Max Verstappen auf vier und Sebastian Vettel auf fünf. Vettel erhielt für sein Manöver gegen Daniel Ricciardo eine 10-Sekunden-Strafe, die ihn von Platz drei auf Rang fünf zurückwarf.
Zwar wurde die Strafe von den Stewards wenige Stunden nach dem Mexiko GP ausgesprochen, doch Ferrari legte erst zwei Wochen später am Wochenende des Brasilien GP Einspruch gegen diese Entscheidung ein. Rein formell ist das nur möglich, wenn neue Beweise verfügbar sind. Damit argumentierte Ferrari, wollte aber nicht genau erklären, um welche neuen Elemente in der Beweisaufnahme es sich handle.
Jock Clear vs. Christian Horner & Jonathan Wheatley
Das hat die FIA nun gemeinsam mit ihrem Urteil eröffnet. Am Freitagnachmittag gab es eine Telefonkonferenz mit den vier Stewards des Mexiko GP, Jock Clear von Ferrari und Christian Horner und Jonathan Wheatley von Red Bull.
Ferrari brachte als neues Element in die Beweisaufnahme ein, dass Renndirektor Charlie Whiting vor dem strittigen Zweikampf zwischen Vettel und Ricciardo Max Verstappen dazu auffordern hätte müssen, seine Position an Vettel abzugeben, weil er diese zuvor nur durch Abkürzen verteidigen konnte. Weil Vettel daraufhin weiter hinter Verstappen festhing, konnte Ricciardo schneller aufschließen und die Attacke auf Vettel starten.
"Der relevante Artikel 27.4 des Sportlichen Reglements gibt dem Renndirektor die 'absolute Befugnis' dazu, einen Positionswechsel anzuordnen. Der Artikel sagt aber nicht, dass er das machen muss", schmettern die vier Mexiko-Stewards dieses Argument ab.
Ferrari hat keine neuen Argumente
Richtig kurios wird es allerdings beim zweiten 'neuen' Beweismittel, das Ferrari vorbrachte. Ferrari bezeichnete im Telefongespräch die GPS-Daten als 'neues Element'. Allerdings unterschieden sich die vorgebrachten GPS-Daten keineswegs von den im Anschluss an den Mexiko GP vorgebrachten Telemetrie-Daten. Die GPS-Daten stehen den Teams schon während des Rennens zur Verfügung, weil sie via Telemetrie live übermittelt werden.
Ferrari könnte die Entscheidung der Stewards noch vor dem Internationalen Sportgericht anfechten. Angesichts des ohnehin etwas verwunderlichen Wegs des Einspruchs nach zwei Wochen, scheint der Weg vor das Internationale Sportgericht noch eine Nummer skurriler.
Das Verständnis für den Ferrari-Vorstoß hält sich im Fahrerlager in Grenzen. Dr. Helmut Marko schimpfte am Mikrofon von Motorsport-Magazin.com: "Wir haben uns das noch einmal angesehen und können nichts finden. Dann müssten wir uns den Vorfall zwischen Hamilton und Ricciardo in Monaco auch noch einmal anschauen. Ich wüsste nicht, was es Neues geben sollte."
Hätten die Mexiko-Stewards tatsächlich neue Argumente gesehen, die sie an ihrer ursprünglichen Entscheidung hätten zweifeln lassen, wäre der Fall von den Brasilien Stewards noch einmal aufgenommen worden. Dann hätte Vettel auch seinen dritten Platz zurückbekommen können.
Vettel erhielt die 10-Sekunden-Strafe, weil er sich gegen Daniel Ricciardo zu vehement verteidigte. Der Ferrari-Pilot warf in der Bremsphase die Tür zu, verstieß damit gegen die neu klargestellte 'moving under braking' Regel. Ricciardo musste daraufhin auf der Bremse ausweichen, konnte einen stärkeren Kontakt mit Vettel nur knapp verhindern.
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