Sie waren bei Ferrari einst Teamkollegen, in Austin war davon aber wenig zu sehen. Fernando Alonso quetschte sich mit einem harten Manöver innen an Felipe Massa vorbei, es kam zu einer heftigen Berührung. Für Massa mit Folgen: Er zog sich einen Plattfuß zu und musste nochmals an die Box. Alonso konnte weiterfahren, schnappte sich auch noch Carlos Sainz und beendete das Rennen auf Rang fünf.

In Mexiko schilderten nun beide Fahrer nochmals ihre - sehr unterschiedlichen - Sichtweisen. Alonso weiß um die Härte seines Manövers. "Es ist eine Kurve, wo du die Innenseite nicht sehen kannst. Du bremst mehr oder weniger im Mittelteil der Strecke, der Scheitelpunkt ist links. Es ist eine Kurve mit blindem Eingang. Die Bewegung, die du machst, ist recht hart, man weiß um das Risiko des Manövers", so Alonso einerseits.

Fernando Alonso schnappte sich später noch Carlos Sainz, Foto: Sutton
Fernando Alonso schnappte sich später noch Carlos Sainz, Foto: Sutton

Alonso: Berührung war Pech

Andererseits jedoch habe er sein Manöver extra mit einer sehr späten Anbremsphase eingeleitet. "Ich habe sehr spät gebremst, denn ich wollte das Auto neben ihn oder sogar vor ihn bringen, ansonsten hätte er mich nicht gesehen", erklärt der Spanier, einen Crash verhindert haben zu wollen. "Leider haben wir uns berührt. Er hatte einen Plattfuß, ich hatte auch einen schleichenden Plattfuß, weil die Felge gebrochen war. Da hatte ich viel Glück", weiß er.

Die Stewards leiteten eine Untersuchung ein, hörten sich beide Fahrer an und entschieden danach auf Rennunfall. "Er hat da anscheinend gute Freunde", meinte Massa in sarkastischem Ton in Richtung Alonso. Der Brasilianer kann die Entscheidung nicht verstehen. "Es ist ja nicht nur der Vorfall mit mir. Von oben sieht es toll aus, was er gemacht hat. Aber wenn man es onboard betrachtet, war es einfach zu weit weg. Er war nicht nah genug, um zu überholen", findet Massa.

"Er hat nicht gebremst. Als er gebremst hat, haben die Räder blockiert und er hat mich berührt. Wenn ich nicht da gewesen wäre, hätte er niemals die Kurve bekommen, niemals", ist der Williams-Pilot überzeugt. Insgesamt seien ihm die Entscheidungen der Rennkommissare zu inkonstant, wie Massa klarstellt. Auch mit Blick auf Alonsos Kampf mit Carlos Sainz wenige Runden später, als der McLaren-Pilot neben der Strecke vorbeiging.

Massa kritisiert inkonstante Stewards

"Manchmal ist es vielleicht korrekt, manchmal nicht. Aber dann hat man jemanden, der außen bremst, zu spät bremst, von der Strecke abkommt - und jeder ist glücklich. Um ehrlich zu sein, hätte eine dieser beiden Aktionen eine Strafe nach sich ziehen müssen", so Massa. "Andere Fahrer haben eine bekommen, andere für dasselbe Vergehen nicht. Es ist einfach inkonstant", tadelt Massa die Stewards. Alonso sieht das erwartungsgemäß ganz anders. "Es war ein Rennunfall, jeder hat vielleicht verschiedene Meinungen. Es gibt nicht viel zu reden", stellt Alonso klar.